Südbadische Energiegenossenschaft nimmt Wasserkraftwerk in Betrieb – Genossenschaftsanteil als Weihnachtsgeschenk

Staufen, 17. November 2015 (geno). Ein binnen Jahresfrist errichtetes Wasserkraftwerk der Genossenschaft Bürger-Energie-Südbaden eG (BEGS) wird in dieser Woche am Ufer des Flüsschens Neumagen in Betrieb genommen. Die Anlage, die am Freitag eingeweiht wird, soll mit einer Jahresleistung von 1,5 Million Kilowattstunden (KWh) rund 400 Haushalte mit Elektroenergie versorgen. Es handelt sich um das erste Wasserenergieprojekt der Genossenschaft, die bislang an zehn Photovoltaik-Standorten wie Schule, Kindergarten, Bauhof und Feuerwache Energie produziert hat.  Das nächste Projekt der Selbsthilfeorganisation ist ein Windkraftvorhaben.

Die in Müllheim ansässige Bürger-Energie-Südbaden eG wurde erst im Jahr 2012 gegründet. Während der Bauphase des Wasserkraftwerks seit Frühjahr dieses Jahres erlebte die Genossenschaft einen enormen Mitgliederzulauf. Binnen weniger Wochen wuchs das Einlagenvolumen von 150.000 Euro auf 900.000 Euro. Anfang Juni dieses Jahres wurde die Schwelle von einer Million Euro überschritten. 278 Mitglieder waren zu diesem Zeitpunkt registriert. Ende September 2015 hat die Energiegenossenschaft bereits 311 Mitglieder mit 11.862 Geschäftsanteilen, ist dem Jahresbericht vom 1. Oktober an die Generalversammlung zu entnehmen. Viele kommen auch aus der näheren und weiteren Umgebung, so aus dem Breisgau und dem Markgräflerland. Die Faszination und Begeisterung für eine Beteiligung scheint von dem einfachen und einleuchtenden Prinzip auszugehen, demzufolge „die demokratischen Strukturen einer Genossenschaft Raum für innovative und aktive Teilhabe schaffen.“ Um der Genossenschaft weiteren Auftrieb zu geben, ermuntern die Leitungsgremien dazu, Genossenschaftsanteile als Geschenke an Verwandte und Freunde zu besonderen Anlässen wie Weihnachten, Geburtstagen oder zum Schulbeginn zu überreichen.

In einem Plädoyer für Wasserkraft verweist BEGS-Vorstand Jochen Fischer auf die noch vorhandenen erheblichen örtlichen Energiepotentiale durch Wasserkraft: „Häufig scheitern neue Wasserkraftprojekte bereits bei der Suche nach geeigneten Standorten. Ein Ende der Ausbaukapazitäten ist lediglich für große und mittlere Kraftwerke absehbar. Für die kleine Wasserkraft ergeben sich mit ein wenig Phantasie und einem Blick in die Lokal- und Regionalgeschichte oft noch viele Möglichkeiten.“ Der 26 Kilometer lange Neumagen beispielsweise habe bereits im Mittelalter die Energie für den Abbau und die Verarbeitung von Erzen geliefert.  Derzeit gibt es in Baden-Württemberg 1.700 Wasserkraftanlagen zur Produktion von Strom. ++ (en/mgn/17.11.15 – 299)

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