Kooperativen bieten rumänischen Landwirten beste Aussichten

Bukarest, 13. Januar 2022 (geno). Genossenschaften als „einzige Möglichkeit“ für Rumäniens kleine Landwirtschaftsbetriebe. Mit diesem Schlagwort bringt der Autor des Europa-Nachrichtenblogs „Euractiv“, Bogdan Neagu, die derzeitige Situation in der Agrarwirtschaft des Balkanlandes auf den Punkt. Seinem ausführlichen Bericht sind eindeutige Entwicklungsrichtungen herauszulesen, die Rumäniens Bauern aus einer verzwickten Stagnation retten können. Die Lösung bietet ausgerechnet die vielgescholtene , im Jahr 1962 aus der Taufe gehobene „Gemeinsame Agrarpolitik“ (GAP) der Europäischen Union (EU), mit deren neuer, ab 2023 in Kraft zu setzenden Strategie in den nächsten Jahren der Agrarsektor des Kontinents umstrukturiert werden soll.

Die rumänischen Landwirte können Unterstützung aus Fonds für die ländliche Entwicklung beantragen, die diverse Hilfsangebote für Höfe, Genossenschaften und Kooperationen bieten. Darauf weist Ion Paunel, Vorsitzender der landwirtschaftlichen Erzeugergemeinschaft Olt hin. Er war an der Gründung mehrerer Kooperativen im Kreis Olt im Süden des Landes beteiligt. „Für Genossenschaften werden sich in der GAP nach 2022 große Anreize ergeben. Zuallererst helfen wir den Landwirten, sich zu organisieren. Wir bilden die Produzenten aus, wir hbringen ihnen bei, wie man eine Genossenschaft führt und wir helfen ihnen, bei der Beantragung von EU-Fördermitteln“, so Paunel. Während andere Landwirte der Entwicklung von Genossenschaften in Rumänien weiterhin spektisch gegenüberstehen, ist Paunel optimistisch. Zwar räumt er ein, dass kleine Familienbetriebe gegenüber den Behörden und bei Verträgen mit Einzelhändlern benachteiligt werden. Dennoch gebe es in Rumänien inzwischen viele „funktionierende und lebensfähige Genossenschaften“ – und immer mehr junge Menschen fühlen sich von der Idee solcher Zusammenschlüsse angezogen.

Die Startbedingungen und Auspizien sind verheißungsvoll. In den ersten acht Monaten des Jahres 2020 haben 18 rumänische Genossenschaften Mittel in Höhe von 38 Millionen Lei bzw. 7,7 Millionen Euro abgerufen. Das geht aus Daten der Agentur für ländliche Investitionsfinanzierung (AFIR) hervor.

Auch politischen Beistand gibt es fast im Überfluss. Während einer Debatte über Agrargenossenschaften als Lösung für eine „grüne Landwirtschaft“ versprach Rumäniens Agrarminister Adrian Oros, dass es in Zukunft eine konsequente Unterstützung für solche Bauernverbände geben wird. „Wir können Maßnahmen in den nationalen Strategieplan aufnehmen, um Landwirte zu ermutigen, sich Genossenschaften anzuschließen.“ Oros geht sogar davon aus, dass es für Kleinbauern „keinen anderen Weg gibt“, um zu überleben. „Wir haben uns überall in Europa umgesehen und es ist die einzige Lösung.“ ++ (ru/mgn/13.01.22 – 009)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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