Verhältnis Kibbuz-Genossenschaft erforschenswert

Tel Aviv/Berlin, 19. Oktober 2021 (geno). Die Idee des Kibbuz war und ist eine genossenschaftliche Siedlung gleichberechtigter Mitglieder. Dort soll es kein Privateigentum geben und das Alltagsleben kollektiv organisiert werden. So lautet eine Grundthese. Dies lasse sich auch mit dem Sozialismus im ursprünglichen Sinne verbinden. Kollektivsiedlungen in Osteuropas seinerzeitigem Realsozialismus hätten damit nichts zu tun.

Die Kluft dazwischen, zu der ursprünglich bürgerlichen Vorstellung von einer Genossenschaft beispielsweise in Deutschland ist bereits jetzt enorm. Und sie wird größer. Um so erstrebenswerter wäre es, die Hintergründe dieser Entwicklung zu erforschen. Eventuell führen sie zu generellen Korrekturen von Gesellschaftsbildern. Es herrscht seltsamerweise große Scheu, dies in allen Einzelheiten und in allen denkbaren soziologischen Zusammenhängen zu ergründen.

Dennoch gibt es unwiderlegbare Statistiken aus Israel über die sehr erfolgreiche Kibbuz-Bewegung. In ihrer Startphase des Jahres 1910 gab es nur einen Kibbuz mit zehn Mitgliedern. Im Jahr 2000 waren es 268 Kibbuzim mit 117.300 Angehörigen. Allein nach dem sogenannten Unabhängigkeitskrieg im Jahr 1949 wurden 50 Kibbuzim neu gegründet. ++ (ir/mgn/19.10.21 – 117)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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