Genossenschaftsbank-Mitarbeiter brauchen „intrinsische Motivation“

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Bozen, 4. September 2018 (geno). Intrinsische Motivation steht in der Lernpsycholgie für Selbstmotivation – das bedeutet  Tätigkeiten werden einfach gern verrichtet, weil sie Spaß machen, sinnvoll oder herausfordernd sind oder einen schlicht interessieren.(*) Die Mitarbeiterschaft einer Genossenschaftsbank müssen von einer „intrinsischen Motivation“ erfüllt sein, die bestätigt, dass sie von der genossenschaftlichen Idee – Grundsatz und Förderauftrag – mitgetragen werden. In einem solchen Leitbild ist nach Ansicht des Geschäftsführers der Raiffeisenkasse Bruneck (Südtirol) Anton Josef Kosta, ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zum restlichen Bankenmarkt zu sehen.

So fänden die Mitarbeiter Antworten auf Sinnfragen ihrer Arbeitswelt. Die Mitgliedschaft bei der Raiffeisenkasse Bruneck sei wesentlich mehr als der Erwerb eines Geschäftsanteils. Sie verkörpere eine gelebte Denkhaltung in der sich Verantwortung für die Region widerspiegelt. „Wir haben immer noch die traditionellen Geschäftsanteile von 5,16 Euro als symbolischen Geschäftsanteil, den ein Mitglied durch Einmalzahlung erwirbt“, betont Kosta. Nichtsdestotrotz werde versucht durch Aktivitäten, Kommunikation und Dialog mit den Mitgliedern den Kernauftrag der Raiffeisenkasse  Bruneck als lokale Genossenschaftsbank in verständlichen Worten zu vermitteln.

Als weiteres wichtiges Element für die Zukunftsfähigkeit der Raiffeisenkasse Bruneck betrachtet der Genossenschaftsbanker den Tatbestand, Teil  einer starken Gruppe zu sein. In Südtirol werde in Zukunft die Bezeichnung der zu gründenden Bankenvereinigung „Genossenschaftliche Gruppe der Raiffeisenkassen Südtirol“ sein.

Daraus sei ablesbar, dass die Genossenschaftsbanken ihren genossenschaftlichen Auftrag im Sinne des Artikels 2 ihres Statuts erfüllen können. Er besagt: Die Genossenschaft „verfolgt das Ziel, die Mitglieder und die örtliche Gemeinschaft bei Bankgeschäften … zu begünstigen und deren moralische, kulturelle und wirtschaftliche Verhältnisse zu verbessern und die Entwicklung des Genossenschaftswesens  sowie die Erziehung zum Sparen und Vorsorgen zu fördern.“ Darin besteht, so Kosta, der Gegenpart zur Bank-Aktiengesellschaft, die den Gegenstand ihres Unternehmens im Einlagen- und Kreditgeschäft sieht.

Für Genossenschaftsbanken könne es sich als notwendig erweisen, Förderfonds zu bilden und zu führen. Künftig liege der Fokus sicherlich in der Steigerung der Lebensqualität durch Sinn und Nachhaltigkeit.

Ob sich das Konzept der Lernpsychologie auch auf die BVR Strukturen übertragen lässt, muß leider bezweifelt werden. Das deutsche Genossenschaftsgesetz  verlangt eine direkte Förderung der Mitglieder bei ihrem Geschäften und kein Förderung der Region.
Um Freunde und Interesse an seiner Aufgabe- also Höchstleistungen  entwickeln zu können benötigt jeder Mensch zunächst Sicherheit.

Unter den Genobankern  herrscht jedoch ein Klima der Angst und der Unsicherheit. Es fehlt die für jede ordentliche Genossenschaft  notwendige Transparenz über die Geschäftspolitik. Fusionen sind mit dem Abbau von Arbeitsplätzen verbunden – sonst würden diese ja betriebswirtschaftlich gar keinen Sinn machen. Vorstände die bei der Fusionsvorbereitung nicht aktiv mitspielen und zu ihren Mitgliedern stehen, geraten in den Focus der BaFin und  in Gefahr ausgetauscht zu  werden.  

Um mit Freude und vor allem sinnerfüllt in einer Genossenschaft arbeiten zu können, sollte der Mitarbeiter zumindestens wissen, wohin die Reise geht, was eine Genossenschaft von anderen Unternehmensfomen unterscheidet und wie eine Genossenschaft  zu funktionieren hat. Selbst dieses rudimentäre Basisverständnis von Genossenschaft ist in  Deutschland  nicht besonders ausgeprägt.   (*) Mehr Infos zur Intrinsischen Motivation finden Sie hier.

++ (gb/mgn/04.09.18 – 175) www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27)

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