Initiative „Genossenschaft von unten“ entfaltet sich im Wohnungssektor

Berlin, 5. Mai 2017 (geno). „Genossenschaft von unten“ ist eine Bewegung, die vor fast zehn Jahren in Berlin entstanden ist. Sie geht gegen Verwerfungen und Entartungen der Genossenschaftspraxis vor, deren Wurzeln schon vor einigen Jahrzehnten gelegt worden sind. Diese Deformationen haben allmählich den urdemokratischen Charakter genossenschaftlicher Prinzipien nicht nur geschädigt, sondern teilweise sogar zerstört.

Die Berliner Initiative hat sich in erster Linie im Sektor Wohnungsgenossenschaften entfaltet. Für die ostdeutschen Genossenschaften in der Landwirtschaft kommen solche Widerspruchsbestrebungen zu spät. Dennoch gibt es geringe Chancen, das Schicksal der seinerzeitigen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) aufzuarbeiten und in Eizelfällen im Sinne ihrer Mitglieder zu korrigieren. ++ (bt/mgn/05.05.17 – 90)

www.genonachrichten.de, www.genossenschaftswelt.de , www.igenos.de -mail: 133mgn@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn),
Weitere Beiträge zur Initiative: Genossenschaft von unten:

Genossenschaftssoziologie. Chemnitz, 28. April 2017 (geno). Der Begriff “Genosse” ist geschlechtsneutral und bedarf keiner feminisierten Alternative. Diese etwas lockere Feststellung traf Prof. Jürgen Keßler von der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTK) am Freitag gegen Ende eines Symposiums an der Chemnitzer Technischen Universität (TU), in dessen Mittelpunkt die Partizipation in Genossenschaften stand. Einleitend hatte der Berliner Hochschullehrer und Jurist generelle Aussagen zum Genossenschaftswesen getroffen. Offenbar noch unter dem Eindruck eines gerade absolvierten Besuchs in Argentinien stehend erläuterte er zunächst, welche substantiellen Unterschiede das in Südamerika herrschende, romanisch geprägte Genossenschaftsverständnis zu dem deutschen, von Gesetzen eingezwängte Genossenschaftsdenken aufweist. Über den Genossenschaften romanischer Länder wehe ein sozialer Geist und Naturalleistungen hätten Vorrang, während die Genossen in Deutschland sich mühen müssten, damit die Gewinnererzielungsabsicht nicht die Oberhand gewinnt.

Besonderes Lob für den universitären Impuls zugunsten der Genossenschaftssoziologie aus Chemnitz äußerten Vertreter der Initiative “Genossenschaft von unten”. Helga Conrad schilderte haarsträubende Zustände aus der Szene der Berliner Wohnungbaugenossenschaften. Elementare Verstöße gegen die genossenschaftliche Demokratie und gegen das Prinzip der Selbstverwaltung seien an der Tagesordnung. Seit 17 Jahren erlebe sie, wie die Einflussnahme der Genossenschaftsmitglieder auf Entscheidungen von Vorständen und Aufsichtsräten beschnitten oder ganz blockiert wird. Zum vollständigen Beitrag.

 

 

 

 

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