Von der Energie- zur Klimagenossenschaft

Berlin/Kaiserslautern, 6. April 2020 (geno). Eine Klimagenossenschaft errichtet und betreibt klimafreundliche Infrastruktur und macht damit Klimaschutz vor Ort erlebbar. Dabei bietet sie komerzielle und nicht-kommerzielle Leistungen an, die klimafreundliche Lebensstile erleichtert. Sie beteiligt sich an Kooperationen und befördert den Wissenstransfer zwischen Akteuren, um Klimaschutz aus der Nische in die Breite zu bringen. Das ist Kern des Leitbildes, das in einer von der Initiative „klimaGEN“ vorgelegten Publikation Einzelheiten zum Wandel von Energie- in Klimagenossenschaften beschreibt. Es handelt sich um eine Darstellung der Aktivitäten von 13 Energiegenossenschaften, die als lokale Gemeinschaften organisatorische Strukturen bieten, um Mitglieder und Bürger in ihrem Umfeld beim alltäglichen Klimaschutz Umfeld zu unterstützen. Welche Möglichkeiten für Energiegenossenschaften bestehen, wird für die Handlungsfelder „Geschäftsmodelle“, „Komunikation und Öffentlichkeitsarbeit“ und „Nicht-kommerzielle Aktivitäten“. Es ließen sich insgesat 14 Geschäftsmodelle identifizieren, die bereits erfolgreich in der Praxis umgesetzt wurden. Dazu gehört das Projekt der Lauterstrom eG, bei dem Balkonmodule vermietet werden. Die Kooperative in der Region Kaiserslautern hat die Summe ihrer Genossenschaftsanteile binnen eines Jahres fast verdreifacht auf 100.000 Euro. Zu den an klimaGEN beteiligten Genossenschaften gehören drei aus Bayern sowie jeweils zwei aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Ostdeutschland.

Die genossenschaftliche Idee der Selbstversorgung mit Energie ist nicht neu. So wurden Eende des 19. Jahrhunderts Deutschlands Städte zunehmend elektrifiziert, während dünn besiedelte Gebiete wenig lukrativ für etablierte Energieunternehmen waren. Die Landbevölkerung reagierte darauf, indem sie selbst Elektrizitätsgenossenschaften gründeten. So entstanden rund 6.000 Elektrizitätsgenossenschaften im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, von denen heute jedoch nur noch 50 aktiv sind.

Ein neuer Gründungsboom setzt ab dem Jahr 2006 ein. Bis 2018 entstanden etwa 1.000 neue Energiegenossenschaften. In den vergangenen Jahren entsprach die Zahl der Neugründungen in etwa der der Auflösungen. Der Bestand der Energiegenossenschaften blieb stabil. Damit gibt es gegenwärtig in etwa genauso viele Energiegenossenschaften wie Netzbetreiber. ++ (en/mgn/06.04.20 – 054)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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