Seminar für Genossenschaftswesen der Universität beging 90. Gründungsjubiläum

Köln, 6. Dezember 2016 (geno). Mit einer Festveranstaltung beging das Seminar für Genossenschaftswesen der Universität Köln zu Beginn dieses Monats sein 90jähriges Gründungsjubiläum. Die Geschichte der Forschungseinrichtung wurde von Prof. Frank Schulz-Nieswand ausführlich in einem Vortrag gewürdigt. Initiator der Neuintallation des Seminars sei der damalige Privatdozent Wilhelm Vleugels im Jahr 1925 mit einer Denkschrift gewesen. Daraufhin habe die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät ihn mit der Errichtung und Leitung dieses Seminars betraut, „das im Sommersemester 1926 ins Leben trat.“ So heißt es in dem Internationalen Handwörterbuch des Genossenschaftswesens von 1928. Im letzten Kriegsjahr 1945 wurde die Institution geschlossen und erst 1950 wieder eröffnet. Zur prägenden Persönlichkeit wurde in der Folgezeit der Ordinarius für Sozialpolitik, Prof. Gerhard Weisser. Inzwischen hat eine Internationalisierung der Forschungsthemen stattgefunden. Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung im globalen Süden durch genossenschaftliche Kooperationen. Dem Seminar steht seit 1955 der Verein zur Förderung der Genossenschaftswissenschaftlichen Forschung der Universität Köln zur Seite, der eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis schlägt.  Zu den jüngsten wissenschaftlichen Leistungen gehört die Studie „Potenziale und Hemmnisse von unternehmerischen Aktivitäten in der Rechtsform der Genossenschaft. Sie ist gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Kienbaum Consultant im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums entstanden.  

Zuvor war während des Festaktes bei einem moderierten Podiumsgespräch erörtert worden, ob ein universitäres Institut gebraucht wird, das sich mit Fragen der Genossenschaften sowie anderer kooperativer Wirtschaftsformen wissenschaftlich auseinandersetzt.

Über der feierlichen Zusammenkunft schwebten Leitsprüche der beiden herausragenden Genossenschaftspioniere der deutschen Industriegesellschaft Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch, mit dessen Motto „Der Geist der freien Genossenschaft ist der Geist der freien Gesellschaft“ im Jahr 2008 eine Briefmarke der Deutschen Post gestaltet worden ist. ++ (ws/mgn/06.12.16) www.genonachrichten.de , www.genossenschaftswelt.de , e-mail: 133mgn@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

Die aktuelle Diskussion  über Potenziale und Hemmnisse von unternehmerischen Aktivitäten in der Rechtsform der Genossenschaft wird inzwischen auf der Genossenschaftswelt geführt.

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