Deutschlands kleinste Bank ist genossenschaftlich, unverwüstlich und pfeift auf Wachstum

Blaufelden-Gammesfeld, 4. August 2017 (geno). Deutschlands kleinste Bank ist genossenschaftlich, unverwüstlich und pfeift auf Wachstum. Sie liegt im Nordosten Baden-Württembergs und hat ihren Standort in dem Dorf Gammesfeld mit rund 500  Einwohnern. Und nur diese dürfen auch Mitglieder und Kunde der Raiffeisenbank sein. Diese enorme Selbstbeschränkung scheint jedoch gerade der entscheidende Stabilitätsanker dieses Mini-Instituts mit seinen 331 Genossenschaftsmitgliedern zu sein. Während ringsum den kleinen Ort die Fusionitis seuchenartig unter Genossenschaftsbanken ausgebrochen ist, trotzt die Raiffeisenbank allen modernen Widrigkeiten der Finanzwelt. Der Chef Peter Breiter ist der einzige Mitarbeiter und bewältigt traditionell alles manuell. Er ist Bankvorstand, Buchhalter, Schreibkraft und „Putzfrau“ alles in einer Person. Die banktechnische Arbeit vollzieht sich ohne moderne Technik und ohne Internet-Anschluss. Hilfsmittel sind einzig hochbetagte Rechen- und Schreibmaschinen. Allerdings gibt es eine Ausnahme. Seit dem Jahr 2009 existiert ein Computer. Was für staunende und überraschte Außenbetrachter mit gähnender Langeweile des Bankgeschäfts verglichen wird, scheint die Bank unerschütterlich zu machen – der Verzicht auf Finanzprodukte jeglicher Couleur und die Selbstbegrenzung auf zwei uralte Banktugenden: Spareinrichtung und Kreditvergabe. Das macht stabil und robust, nunmehr 117 Jahre lang. In dieser langen Bankgeschichte gab es nur einen Kreditausfall. Und den hat ausgerechnet ein Zugereister verursacht.

Das makellose Image dieses Bank-Zwergs lässt eigentlich die Großen der Branche erblassen. Eventuell auch vor Neid, sodass auch mit heimtückischen Angriffen zu rechnen ist. So sollte dem Gammesfelder Kreditinstitut einmal die Zulassung entzogen werden, weil sie angeblich modernen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird. Dem hat aber letztlich das Bundesverwaltungsgericht einen Riegel vorgeschoben. Nun glänzt das antike Unikat der genossenschaftlichen Finanzwelt umso edler und prachtvoller. ++ (fi/mgn/04.08.17 – 156)

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