Athens Lebensmittelkooperativen unterstützen kleine Gemeinschaftsprojekte – Ganze Systeme von unten nach oben verändern

Berlin, 25. Juli 2017 (geno). „Die Menschen in den Lebensmittelkooperativen in Athen etwa unterstützen mit ihren erwirtschafteten Profiten kleine Gemeinschaftsprojekte“. Darauf weist die seit 1980 in den USA lebende britische Journalistin, Laura Flanders, in einem zu Beginn dieser Woche in der Tageszeitung „neues deutschland“ (nd) veröffentlichten Interview hin. Auch die Menschen, die sich in der Gesundheitsversorgung engagieren, würden ihre Angelegenheiten einfach selbst in die Hand nehmen. Es gebe keinen Masterplan für das Leben in Griechenland, aber doch immer mehr Experimente, die zwar zunächst oft Reaktion auf ein konkretes Bedürfnis sind, aber dann doch auf eine umfassendere Agenda verweisen. Es müssten neue Wege gefunden werden, um auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft besser eingehen zu können. Dann werde auch dieses neue, von unten nach oben verlaufende Modell gesellschaftlicher Transformation in seinen Umrissen erkennbar. Frauen komme dabei eine zentrale Rolle zu, weil sie eine Art Frühwarnsystem sind. Sie hätten weltweit als Stoßdämpfer für den Neoliberalismus fungiert, denn ihre Arbeitstage sind länger. Sie leisteten mehr Haus- und Pflegearbeit. 

Flanders, die in Griechenland und Deutschland unterwegs war und nach positiven Beispielen für Transformationen bis hin zu einer neuen Politik suchte, vermittelte eine weitere auf den Reisen gewonnene Erfahrung. „Wir müssen eine andere Art von Macht an der Basis aufbauen. Das gilt auch für Deutschland. Es geht nicht nur um einen Machtwechsel an der Spitze – wir müssen ganze Systeme sozialer und wirtschaftlicher Beziehungen von unten verändern“, zeigte sich die Produzentin der wöchentlich in den USA ausgestrahlten „The Laura Flanders Show“ überzeugt. In dieser Fernsehsendung berichtet sie seit 2008 über Beispiele neuer und progressiver Politikformen. Um das zu erreichen seien Medien nötig, die eine andere Geschichte erzählen. Nämlich die der Bewegungen und Gruppen, nicht die der Individuen, die Änderungen vollführen. Derzeit gebe es nur den großen geldgetriebenen Medienblock, der sich auf die Macht, auf Washington, auf das Geld und auf die Wallstreet fokussiert. ++ (le/mgn/25.07.17 – 148)

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