AbL Workshop befasst sich mit der Genossenschaftsidee

Hannover den 25.10.2025. Die ausgebuchte Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in Hannover nutzt igenos, die Interessenvertretung der Genossenschaftsmitglieder, für die Teilnahme an einen Workshop. Hier wurden auch die Besonderheiten der Rechtsform Genossenschaft behandelt. Themen waren die Abgrenzung zur Kapitalgesellschaft, der genossenschaftliche Förderauftrag und die genossenschaftlichen Werte. Es folgte ein grober Überblick, in dem die Organe der Genossenschaft, aber auch die Mindestanforderungen an die genossenschaftliche Mitbestimmung behandelt wurden. Dabei wurde auch die  mangelhafte aktive Beteiligung an der genossenschaftlichen Entscheidungsfindung und Willensbildung thematisiert. Eine Genossenschaft ist immer nur das, was ihre Mitglieder daraus machen. Ein weiterer Diskussionspunkt war die fehlende Transparenz, die besonders bei der Preisgestaltung auffällt. igenos informierte anhand einer aktuellen BGH-Entscheidung zum Nominalwertprinzip über die Informationspflicht und Haftung von Vorstand und Aufsichtsrat.

AbL Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Workshop Genossenschaftenn
AbL Tagung 2025 Workshop

Die damit verbundene Tatsache, dass die Generalversammlung den Vorstand aus der Genossenschaft ausschließen und somit gleichzeitig abberufen kann, war den Teilnehmenden nicht bekannt.

Der Hinweis auf die Geno-Ratio macht jedoch Hoffnung und  belegte, dass Genossenschaften eine zukunftsfähige Rechtsform sind. Aus der laufenden Diskussion ergab sich, dass den SOLAWIS mehr Bedeutung beigemessen werden sollte und dass sie geeignete Böden benötigen.  SOLAWIS sind keine klassischen Wettbewerber, sie tragen dazu bei die Akzeptanz  einer nachhaltigen, regionalen Produktion und Versorgung zu erhöhen.

Die zentrale Frage, wie Preise fair gestaltet werden können, konnte nicht abschließend beantwortet werden. Hier zeigte sich schnell, dass die Erwartungen an die Genossenschaft in der Realität nicht erfüllt wurden.

Im Hinblick auf die Fusion zwischen der Großgenossenschaften  ARLA und dem DMK wurde auf die Gefahr der Monopolbildung und einen weiteren Preisverfall für Rohmilch hingewiesen. Auch die Frage, wie mit vagabundierenden “ Übermengen “ umgegangen werden soll, konnte nicht geklärt werden.
Wenn die Molkereigenossenschaften diese Übermengen abnehmen, werden die Marktpreise gedrückt. Damit schaden die Molkereigenossensdchaften letztendlich ihren Mitgliedern und vernachlässigen ihren genossenschaftlichen Förderauftrag.

Zum Hintergrund: Viele Molkereigenossenschaften sind schon lange keine echten Genossenschaften mehr. In der Landwirtschaft galten Genossenschaften lange als Rückhalt für Bäuerinnen und Bauern. Es ging einmal darum, gemeinsam stark zu sein, besser zu vermarkten und fairer bezahlt zu werden. Heute haben sich viele Agrargenossenschaften weit von der ursprünglichen Genossenschaftsidee entfernt und arbeiten wie Großkonzerne. Sie handeln nicht mehr im Interesse ihrer Mitglieder und haben sich Verselbstständigt.

Diese Kritik bezog sich auch auf die Genossenschaftsbanken, deren Einfluss auf die Genossenschaftsorganisation als zu groß beschrieben wurde.

Damit wurde auch die missbräuchliche Nutzung der Rechtsform thematisiert.

AbL Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landortschaft Genossenschaften, ARLA Foods
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