Westfleisch verzichtet auf dubiose Werkverträge Personalkosten steigen um 40%

Münster/Hamm, 5. März 2021 (geno). Großschlachtereien waren in der Vergangenheit  kein gutes Beispiel für nachhaltige Personalpolitik oder  menschliche Arbeitsbedingungen. Auf politischen Druck verzichtet die Westfleisch SCE  nun auf dubiose Werkverträge mit ausländischen Subunternehmern, was zu eine Anstieg der Personalkosten um 40% führte.  Durch die anhaltende Veränderungen im Verbraucherverhalten schreibt die Genossenschaft aber weiterhin schwarze Zahlen. Die in Münster ansässige Westfleisch-Genossenschaft kommt trotz Corona-Pandemie und Afrikanischer Schweinepest (ASP) gut durch die unruhigen Zeiten. Das als europäische Genossenschaft (SCE) agierende Unternehmen ist an neun norddeutschen Standorten aktiv und deckt die komplette Wertschöpfungskette ab. Nach eigenen Angaben „schlachtet, zerlegt, verarbeitet und veredelt“ die Genossenschaft ihre Fleischwaren überwiegend selbst. Die Westfleisch SCE befindet sich im Eigentum von mehr als 4.000 Landwirten. Diese erzeugen über Kooperationsverträge abgesichert, Schweine, Rinder und Kälber.

Wie das Portal topagrar.com am Freitag mitteilt, hilft das geänderte Konsumverhalten, die Krise zu bewältigen. Vor allem vorgefertigte, sogenannte Convenience-Produkte verbesserten die Wertschöpfung, denn diese stehen außerhalb der Preisoptik. Die beiden Erfolgsfaktoren der vergangenen beiden Jahre seien die hohe Verarbeitungstiefe und der Absatz über den Lebensmitteleinzelhandel, bzw. deren Discountschiene gewesen.

Finanzvorstand Carsten Schuck erläutert Einzelheiten. Der Umsatz sei leicht auf 2,83 Milliarden Euro gestiegen. Unterm Strich habe sich ein Jahresüberschuss bei acht Millionen Euro eingepegelt. „Das ist 2,6 Millionen Euro weniger als im Vorjahr, hat aber vor allem steuerliche Gründe.“

ASP und Corona kosteten den Genossen ca. 40 Millionen Euro. Das Ende, der besonders für Unternehmen in der Rechtsform Genossenschaft, ethisch bedenklichen Werkverträge führte zu 40 Prozent höheren Personalkosten, aber auch zu besseren Arbeitsbedingungen für die überwiegend osteuropäischen Subunternehmer.
Erst vor zwei Tagen ist in einem Schlachtbetrieb in Hamm das Corona-Virus in der britischen Mutation ausgebrochen. 360 Mitarbeiter sollen in Quarantäne gekommen sein. ++ (le/mgn/05.03.21 – 031)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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