Fischereigenossenschaft zu Grabe getragen

Storkow, 19. März 2020 (geno). Im Brandenburgischen Storkow ist eine 1956 gegründete Fischereigenossenschaft still und leise zu Grabe getragen worden. Fischerei wird seit dem 13. Jahrhundert in der gewässerreichen Region rund um den legendären Scharmützelsee betrieben. Der letzte Vorstand der Fischereigenossenschaft Köllnitz, Peter Witzke, hatte schon immer ein gespaltenes Verhältnis zu den Pflichtprüfungen, deren hohe Kosten wohl entscheidend zur Not und zum Zusammenbruch des Selbstverwaltungs-Betriebes beigetragen haben. „Einerseits lernt man bei jeder Prüfung dazu“, sagte er. „Andererseits sei bei einer solchen finanziellen Last „für eine kleine Genossenschaft das Ende der Fahnenstange erreicht“.

Nach dem Ende der DDR brachen die staatlichen Absatzwege zusammen. Die neuen Märkte waren keine attraktive Alternative. Witzke kommentiert: „Das hätte für uns Abhängigkeit zu mieserablen Bedingungen bedeutet.“ Die Genossenschaft – nun als eG – sei die geeignete Lösung für die Fischer gewesen. Sie habe nahe gelegen, weil sie der bisherigen Organisationsform sehr ähnlich war. Die Köllnitzer entwickelten ein neues Konzept: den Fisch selbst fangen, zubereiten und vermarkten mit eigener Räucherei, Restaurant und Hotel. Damit arbeiteten sie erfolgreich.

Nun sind sie übernommen, von einem „Riesenfisch geschluckt“ worden. Eine Berliner Unternehmensgruppe namens Artprojekt die sich in der Gegend seit Jahren als Großinvestor betätigt, kaufte die kleine Fischereigenossenschaft und machte sie zum Tochterunternehmen Farms & Fisheries GmbH. ++ (fi/mgn/19.03.20 – 047)

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