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Klaus Novy institut – Hort des innovativen Genossenschaftsgedankens

Köln, 3. November 2015 (geno). Das 1983 in Köln gegründete außeruniversitäre Klaus Novy institut (KNi) ist ein Hort des Genossenschaftsgedankens und seiner innovativen Praxisanwendung. Eine lange Liste an Reverenzen und Projekten, die von der Ausstellung „Anders Leben“ im Gründungsjahr angeführt wird, beweist das nachdrücklich. Die von dem aus Österreich stammenden Volkswirt, Soziologen und Städtebauplaner Klaus Novy aus der Taufe gehobene außergewöhnliche Forschungseinrichtung, die seit dem frühen Tod ihres Schöpfers im Jahr 1991 dessen Namen trägt, arbeitet angesichts der schwierigen finanziellen Situation der Kommunen in erster Linie an Lösungsstrategien zur Sicherung der Daseinsvorsorge in Verbindung mit zivilgesellschaftlichem Engagement. Im Brennpunkt steht die Entwicklung von Gemeinschaften und Gemeinschaftseigentum in Gestalt von Stadtteilgenossenschaften, Abwasser- und Energiegenossenschaften sowie sonstigen Infrastrukturgenossenschaften.

Es ist Novy zu danken, dass sich viele deutsche Wohnungsbaugenossenschaften wieder ihrer stolzen Geschichte besinnen. Inzwischen gibt es sogar einen „Klaus Novy Preis für Innovationen beim genossenschaftlichen Bauen und Wohnen“. Er wird von der Wohnungsgenossenschaft Spar- und Bauverein eG Solingen seit deren 100stem Gründungsjubiläum im Jahr 1997 ausgelobt und vergeben. Erster Preisträger war die Wogeno München eG. Es folgten Mika Karlsruhe eG (2002), Bremer Höhe eG (2007) und Mietshäuser Syndikat (2012). Letztere im Internationalen Jahr der Genossenschaften ausgezeichnete Vereinigung wurde im Jahr 1992 in Freiburg (Breisgau) von Hausbesetzern gegründet. Sie beteiligt sich deutschlandweit am Erwerb von Wohnimmobilien, um sie der Spekulation zu entziehen und prekären Bevölkerungsgruppen unter moderaten Konditionen nutzbar zu machen. Die bisherige Bilanz ist sehenswert: In diesem Jahr 2015 partizipiert das Mietshäuser Syndikat an 96 Häuserprojekten mit rund 2.000 Bewohnern. Davon befinden sich 13 in Freiburg, 19 in Berlin und Potsdam sowie sieben in Leipzig. ++ (ws/mgn/03.11.15 – 229)

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