Wohnungsgenossenschaft Freiheit: Erste Modellwohnung Deutschlands für Demenzkranke

Halle an der Saale, 17. Januar 2018 (geno). Die Hallesche Wohnungsgenossenschaft-Freiheit eG hat sich bereits vor einigen Jahren dem  Wohnen für Demenzkranke zugewandt. So nimmt es nicht Wunder, dass sie im Jahr 2015 Deutschlands erste Modellwohnung für diese Menschengruppe einrichtete. Ziel ist, dementen Bewohnern Alternativen zu einer Aufnahme in vollstationären Pflegeeinrichtungen zu entwickeln und anzubieten. Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ am Mittwoch berichtet, hat die Genossenschaft jetzt ein neues Projekt mit dem Schwerpunkt Demenzerkrankungen in Angriff genommen. Dazu sei die Wohngemeinschaft „Lebensfreude“ eröffnet worden. „Damit bieten wir  eine alternative Wohnform für Menschen an, deren kognitive Fähigkeiten nachlassen, für die der Einzug in eine vollstationäre Einrichtung noch nicht notwendig oder gewollt ist“, erläutert Dirk Neumann, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Freiheit.

Für 180.000 Euro wurde die komplette erste Etage eines der Genossenschaftshäuser umgebaut. Dort stehen nun zwöf schwellenfreie, sanierte Ein-Raum-Wohnungen – einige mit Balkon – zur Verfügung. Hinzukommt ein 65 Quadratmeter großer Gemeinschaftsraum, ein 29 Quadratmeter großer Sportraum und ein Waschmaschinenraum. Nach den Worten von Neumann soll mit dieser Wohnform auch der Vereinsamung im Alter etwas entgegengewirkt und den Bewohnern ein möglichst großes Maß an Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglicht werden. An der Gestaltung der Räume wirkten Studenten der Kunsthochschule Burg Giebichenstein mit. Sie entwarfen Piktogramme, konstruierten einen nicht kippbaren Tisch mit einem Handlauf zum Abstützen und einen Stuhl mit Aufsteh-Hilfe.

Die Höhe der Miete inklusive der Nebenkosten und der Nutzung der Gemeinschaftsräume beläuft sich auf 361 Euro. Die Wohnungsgenossenschaft ist allerdings nur der Vermieter. Wer dort wohnt, entscheidet die Wohngemeinschaft. Ebenfalls selbst entschieden wird, wer mit 24-Stunden-Betreuung und ambulanter Betreuung beauftragt wird, sofern dafür Bedarf entsteht. Inzwischen sind schon vier der zwölf Wohnungen vergeben. ++ (pf/mgn/17.01.18 – 013)

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