Raiffeisen-Verband verbittet sich externe Eingriffe

Raiffeisen-Verband. Berlin, 6. Juni 2018 (geno). „Wir lehnen externe Einflüsse auf die genossenschaftlichen Lieferbeziehungen ab“. Das erklärte der Hauptgeschäftsführer  des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Henning Ehlers, am Mittwoch in einer Pressekonferenz anlässlich des diesjährigen Raiffeisentages  in Berlin.

Genossenschaft heiße Hilfe durch Selbsthilfe. Der Verband fordere, dass sich die Politik nicht in die Ausgestaltung der Lieferbeziehungen in den Molkereigenossenschaften einmischt. „Solche Eingriffe wirken negativ auf die genossenschaftsinternen Willensbildungsprozesse und bedrohen in der Konsequenz auch erfolgreiche genossenschaftliche Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen“, so der DRV-Spitzenfunktionär.

Die Molkereigenossenschaften hätten bereits viele Schritte gemacht, um die genossenschaftlichen Liefer- und Eigentümerbeziehungen entsprechend den Bedürfnissen  der Mitglieder und den Herausforderungen der Märkte zu gestalten.

Auf Nachfrage der Redaktion GenoNachrichten zu den  demokratischen Verhältnissen innerhalb der Molkereigenossenschaften, in denen die Milcherzeuger Mitglied sind, entsprechende Mitspracherechte haben und sich dennoch über zu geringe Milchpreise beklagen, ergänzte DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp. Jede Molkereigenossenschaft müsse ihren eigenen Weg finden und gehen. „Einige Unternehmen haben das besser hingekriegt“, sagte der vor einem  Jahr in das Präsidialamt gewählte Niedersachse. Andere offensichtlich weniger gut.

Holzenkamp beklagte im Übrigen  auch in anderen Produktgruppen wie Spargel, Erdbeeren und Raps ähnliche Einmischungsversuche von außen. Einer von der Raiffeisen-Organisation erstellten Statistik zufolge, ist die Zahl der Milchgenossenschaften in den Jahren zwischen 1950 und 2017  von 5.726 rapide auf 198 gesunken. ++(rf/mgn/06.06.18 – 110)

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