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PwC-Studie: 62 der weltweit 100 größten Agrargenossenschaften in Europa ansässig

Düsseldorf, 11. Januar 2016 (geno). Der genossenschaftliche Sektor steht aktuell neuen Herausforderungen gegenüber. Das geht aus der Zusammenfassung des ersten Berichts der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) über die globalen Top 100 der landwirtschaftlichen Genossenschaften hervor. Mit ihrem einzigartigen, lokal verankerten Geschäftsmodell stünden Genossenschaften vor wesentlichen Entscheidungen hinsichtlich ihrer zukünftigen strategischen Ausrichtung. „Um der starken Konkurrenz durch nicht genossenschaftliche Unternehmen in der Lebensmittelindustrie gewachsen zu sein, müssen sie sich durch Fusionen und Allianzen internationaler aufstellen und ihre Marktaktivitäten sowohl um vor- als auch nachgelagerte Wertschöpfungsprozesse erweitern. Des Weiteren müssen sie ihre Finanzierungs- und Governance-Struktur überdenken, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und das einzigartige Geschäftsmodell langfristig zu sichern“, heißt es im Editorial der komprimierten Studien-Fassung.

Der Großteil der weltweit 100 größten Agrargenossenschaften mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro befindet sich der Analyse zufolge in Europa – nämlich 62. Es folgen mit erheblichem Abstand Nordamerika mit 24 und Südamerika mit fünf Mega-Genossenschaften. In Afrika ist diese Genossenschaftskategorie gar nicht vertreten. 

PwC formuliert das aus der Untersuchung resultierende Spannungsfeld und seine Empfehlung abschließend kurz und bündig: „Um Wachstum zu ermöglichen, müssen Genossenschaften zunehmend kurzfristig orientierte Geschäftsmodelle akzeptieren, was im Widerspruch zu ihrer Gründungsphilosophie steht. Dieser Wandel sollte daher sehr vorsichtig und stets in Absprache mit allen Teilhabern durchgeführt werden.“ ++ (st/mgn/11.01.16 – 006)

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