Holz aus Thüringer Waldgenossenschaften nach USA und China exportiert

Eisenach/Meiningen, 22. Juni 2019 (geno). Zu Furnieren, Brettern und Kanthölzern verabeitetes Buchenholz aus den Wäldern der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Meiningen geht zu einem großen Teil in den Export nach USA und China. Das erfuhren am Freitag Mitglieder der in der FBG zusammengeschlossenenen altrechtlichen Waldgenossenschaften Defertshausen, Melkers und Berkes bei einer Exkursion in das modernste Holzverarbeitungswerk Europas in Creuzburg bei Eisenach. Bei einer sehr informativen Werksbesichtigung zeigt Tolga Özkazanc aus der Abteilung Rundholzbearbeitung/Zertifizierung der Firma Polllmeier den Waldbesitzern aus Südthüringen, wie auch aus ihren Wäldern geliefertes Laubholz in edle Ausgangsstoffe für die Möbelindustrie und wertvolles Material für die Baubranche verarbeitet wird. Das seien nur einige Verarbeitungsmöglichkeiten des natürlichen und nachhaltigen Werkstoffs in Wirtschaft und Gesellschaft. Rund 80 Prozent der Holzprodukte aus Creuzburg an der Werra gehen in den Export.

Özkazanc schilderte mit hoher Sachkenntnis und fachlicher Erfahrung die höchstmodernen technologischen Verarbeitungstechnologien, die bis auf das i-Tüpfelchen stofflich und betriebswirtschaftlich optimiert sind. Die gesamte Produktion wird von geschlossenen Kreisläufen bei Verarbeitungsmaterial, Energie und Wasser bestimmt. 70 bis 100 vorwiegend mit Buchenstämmen aus den umliegenden Forsten im Radius von 150 Kilometern beladene Lastkraftwagen rollen täglich auf das Werksgelände an der Werra. Entweder gehen sie sofort in die hochautomatisierte Verarbeitung oder werden zwischenzeitlich gelagert. Das geschieht vor allem in den Monaten Juni bis September, die zur Haupterntezeit zählen. Seit Beginn dieses Jahres wird auch Fichtenholz angenommen und verarbeitet. Restmaterial fällt de facto nicht an. Daraus entstehen beispielsweise Holzhackschnitzel als Brennmaterial und gepresste Holzbrikett. Sogar beim Schleifen von Holz anfallender Staub wird zu hochwertigem Brenn-Rundstücken gepresst. Baumrinde landet in der betriebseigenen Produktion von Wärme, mit der beispielweise die großen Trockenkammern versorgt werden. Darin verliert das bis zu 70 Prozent Feuchtigkeit enthaltende Holz das meiste Wasser. Es wird bis auf eine Restfeuchte zwischen sieben und neun Prozent gebracht. Die Qualität des gelagerten Holz wird durch ständiges Beregnen gesichert. Drei firmeneigene Tiefbrunnen liefern das Wasser, das in einen Kreislaufsystem aufgefangen, gefiltert und wieder verwendet wird.

Viele Fragen werden von dem jungen Exkursionsleiter und seinem Kollegen Henrik Hille ausführlich beantwortet. Auch das von Forstrevierleiter Norbert Kretzer geäußerte Interesse für Möglichkeiten des Direktvertriebs von Rohholz fand ausreichend Auskunft. Die FBG-Vorsitzende Barbara Stoll, die die Exkursion organisiert und geleitet hatte, würdigte vor allem das gute Betriebsklima und die soziale Versorgung der Werksangehörigen. (fg/mgn/22.06.19 – 115) ++

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