Energiegenossenschaft Somenergia will 50.000 Mitglieder in Spanien gewinnen

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Witzenhausen/Girona, 13. September 2018 (geno). Lia Giralt aus Girona ist eines von mehr als 20.000 katalanischen Mitgliedern der auch in ihrer Region aktiven Energiegenossenschaft Somenergia. Über diesen kooperativen Kanal kann nicht nur die junge Frau preisgünstig regenerativ erzeugte Elektroenergie beziehen, sondern auch die Haushalte ihrer Familienmitglieder. Über das von einem Holländer gegründete genossenschaftliche Netzwerk berichtete die Dolmetscherin am Donnerstag in Witzenhausen gegenüber der Redaktion GenoNachrichten auf der 6. Werra-Weser-Anrainerkonferenz. Die Zugehörigkeit zur Energiegenossenschaft Somenergia schließt weitere günstige Serviceleistungen ein,  beispielsweise bei der Kreditaufnahme oder im Versicherungsbereich.

Präzise „Somos Energia“ genannt ist die Kooperative 2010 als gemeinnützige Genossenschaft gegründet worden. Derzeit hat das Unternehmen insgesamt 48.000 Mitglieder und 76.000 Stromlieferverträge auf der gesamten Iberischen Halbinsel, den Balearen und den Kanarischen Inseln. Die diesjährige Generalversammlung von Somenergia, die im Mai am Stammsitz im Wissenschafts- und Technologiepark der Universität Girona stattfand, hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Ende dieses Jahr die Mitgliederzahl auf 50.000 zu erhöhen. Es wird ein Umsatz für 2018 zwischen 30 und 50 Millionen Euro erwartet.

Mit diesem immer dichter und populärer werdenden Verbrauchernetzwerk soll die Monopolmacht des Energiekonzerns ENDESA gebrochen werden. Ähnlich kooperative Systeme entwickeln sich auch in anderen Bereichen der allgemeinen Daseinsfürsorge wie Gesundheit, Wasser und Bildung.

Insbesondere in Katalonien baut sich so eine Wirtschaft von unten auf, die sich den kapitalistischen Strukturen entzieht und einen gewissen Gegenpol zum Neoliberalismus verkörpert.  Da sowohl die Regierung Kataloniens als auch die Stadtspitze von Barcelona diese Entwicklung fördert und finanziell unterstützt, entsteht Dauerdruck auf die neoliberale Politik der spanischen Zentralregierung in Madrid.  Dass dieser Kurs von der katalonischen Bevölkerung mitgetragen wird, hat erneut die traditionsreiche Demonstration vor zwei Tagen in der Hauptstadt Kataloniens bekräftigt.  Rund eine Million Menschen  haben eindeutig für die staatliche Souveränität ihres Landes plädiert. Am 11. September des Jahres 1714 hatte Katalonien seine Unabhängigkeit verloren. Spaniens König Philipp löste in den Folgejahren katalonische Institutionen auf. Die Selbstverwaltung der Region endete. Der damalige Tag der Kapitulation ist seit 1980 katalanischer Nationalfeiertag – sein Name „Diada“. ++ (ka/mgn/13.09.18 – 183)

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