Belgische Genossenschaft Vents du Sud baut erstes genossenschaftlich finanziertes Windrad

Brüssel, 22. Dezember 2015 (geno). Anfangsschwierigkeiten zum Trotz wurde im Juli 2013 das erste genossenschaftlich finanzierte Windrad der jungen Genossenschaft Vents du Sud in Belgien genehmigt. Weitere sollen folgen. Die Selbsthilfevereinigung will den kräftigen Wind der Region durch bürgerschaftlich finanzierte Windräder in Energie und Einkommen verwandeln. Dafür arrangieren sie sich mit den großen Entwicklern, weil die schneller als die Genossenschaft sind, beispielsweise beim Gewinnen von geeigneten Grundstücken. Das Wettrennen privater Projektierungsbüros nutzen sie, indem sie mit ihnen kooperieren. Vents du Sud übernimmt nicht die gesamte Ausführung von Windprojekten, sondern nur zwei Teilaufgaben. Einerseits sammeln die Genossen Kapital der Anwohner ein. Zum Zweiten sind sie mit Behörden, Parlamenten, und politikern im Kontakt, um für ihre Projekte zu werben.  Nach Auffassung von Präsident Guirec Halflants ist die Zusammenarbeit mit den Behörden dennoch nicht immer einfach. Die Genossenschaft sei gewissermaßen stigmatisiert worden. Man nannte die Genossen „wundersame Unternehmer“.Halflants beschreibt die Finanzierung eines 2-Megawatt-Windrades, das rund drei Millionen Euro kostet: eine halbe Million wird von den Bürgern gestellt, eine weitere halbe Million als Darlehen von der Region Wallonien und zwei Millionen werden von der Bank geliehen.

Auffällig ist bei Vents du Sud die Ausführlichkeit ökologischer und sozialer Ziele. So fordern die Statuten die gleiche Zahl von Frauen und Männern im Vorstand. Die 30 Genossen wollen eine „Gesellschaft, die auf sozialer Gerechtigkeit basiert“. Es werden Grundsätze wie solidarische Ökonomie, Erhalt der Artenvielfalt und eine neue Energiepolitik verfochten. ++ (en/mgn/22.12.15 – 324)

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