Genossenschaftsrecht ist Menschenrecht – „Kairos“ in Baugenossenschaften

Berlin/Leipzig, 21. November 2025 (geno) Der Internationale Tag der Menschenrechte naht. Am 10. Dezember werden jedes Jahr die weltweit wichtigsten wissenschaftlichen und politischen Preise in Norwegen bzw. Schweden verliehen. 

Einen Tag nach der diesjährigen Übergabezeremonie läuft in Berlin ein denkwürdiger Lackmus-Test über die Bühne der Wohnungsbaugenossenschaft Zentral. Auf einer Vertreterversammlung wird über ein Kernthema deutscher Bau- und Wohnungsgenossenschaften im Allgemeinen und im Besonderen eingehend diskutiert: den Nutzungsvertrag und das Nutzungsentgelt.

Vorausgegangen sind bereits intensive juristische Auseinandersetzungen bis vor gerichtliche Schranken. Amtsgericht und Landgericht hat der Streit passiert. Nun liegt das Verfahren beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Damit avanciert der Problemfall nunmehr vor Europas höchstem Gericht, das für Menschenrechte zuständig ist. Bis Ende Januar nächsten Jahres sind die notwendigen Dokumente einzureichen. So gewinnt der lange Jahre währende Rechtsstreit eine Steighöhe, die einem sogenannten Kairos-Punkt vergleichbar ist. Das ist ein „günstiger Moment“ , in dem viele kritische Augenblicke sich in einem großen gigantischen Ereignis zeitlich zuspitzen und geradezu wegweisend klären und geradezu blitzartig. Bislang traf das in der jüngeren deutschen Geschichte auf die Vorgänge der friedlichen DDR-Revolution zu. Zugeschrieben wurde der dafür dem Altgriechischen entnommene Name „Kairos“ dem unerschrockenen Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, der seinerzeit den Umsturz in der DDR federführend herbeigeführt hatte. 

Nun steht die Wohnungsbaugenossenschaft Zentral in Berlin-Prenzlauer Berg vor einer ähnlichen Explosion oder auch Implosion der Genossenschaftsgeschichte. Allerdings werden Friedensgebete kaum nützen. Es gelten nur überzeugende juristische Begründungen. Dabei spielt die demokratische Grundordnung  – ein Fels der Genossenschaftsbewegung – die entscheidende Rolle. ++ (gr/mgn/21.11.25 – 250)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

Jetzt Spenden! Das Spendenformular wird von betterplace.org bereit gestellt.
Es wurden keine Ergebnisse gefunden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.