Hamm, 17. Juni 2025 (geno). Genossenschaften stehen in der Öffentlichkeit im Allgemeinen für Solidarität, Demokratie und Gemeinschaft. Das stellt ein Hintergrundpapier der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fest. Der Titel, der hier hinterlegten Dokumentation: „Wenn Genossenschaften nicht mehr für Bäuerinnen und Bauern da sind“, spricht für sich und gegen die genossenschaftliche Praxis.
Auch in der Landwirtschaft hätten Kooperativen lange als Rückhalt für die Bauernschaft gegolten. Jedoch hätten sich viele Agrargenossenschaften weit vom ursprünglichen Gedanken entfernt, funktionierten oft wie große Konzerne und handelten nicht mehr im Interesse ihrer Mitglieder. Jüngstes Beispiel einer derart entgleisten Genossenschaft sei die Krise um die BayWa. Weitere Molkereigenossenschaften, die solche Zerfallerscheinungen aufweisen, sind die DMK Group (Deutschland), Royal Friesland Campina (Niederlande) und Sodiaal (Frankreich).
Als mustergültig für eine funktionierende Genossenschaft wird die Molkerei Berchtesgadener Land genannt. Die Molkerei verzichte bewusst auf eine Holdingstruktur, behalte die volle Kontrolle über Vermarktung und Preisgestaltung. Sie garantiere ihren Mitgliedern faire, transparente Preise. Dies beruhe auf Verantwortungsbewusstsein, klaren Strukturen und echter Mitgliederorientierung. Das sei das, was andere Genossenschaften vermissen lassen. ++ (jn/mgn/17.06.25 – 190)
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