Volksbanken in eingefahrenen Denkmustern

Karlsruhe, 12. Mai 2023 (geno). Die wenigstens Volks- und Raiffeisenbanken verstehen es, das Versprechen des Paragraphen 1 des Genossenschaftsgesetzes für ihre Mitglieder wahr zu machen. Zudem agieren sie in eingefahrenen Denkmustern und sehen nicht die Marktchancen, die ihnen dieses rechtliche Alleinstellungsmerkmal bietet.

Das macht Herbert Dörr in einem Interview über Fehlentwicklungen der genossenschaftlichen Idee deutlich, das von dem Portal der Beratungsgesellschaft Mensch&Wandel veröffentlicht wurde. Die Rechtsform eingetragene Genossenschaft, so Dörr sei einzigartig. Es kommt aber immer darauf an, was man daraus macht. Die Vorteile der eingetragenen Genossenschaft seien weder durch Privatbanken noch durch Sparkassen zu erreichen. Wenn jemand Kunde einer Genossenschaftsbank wird, folgt meist das Angebot einer zusätzlich Mitgliedschaft in dem genossenschaftlichen Finanzinistitut. In diesem Moment mutiere die Rechtsform Genossenschaft zum Märchen. Gemäß dem Identitätsprinzips verkörpere das Mitglied den finanziellen Träger der Genossenschaft und sei zugleich Leistungsemfänger. Das gehe aus Paragraph 1 des Genossenschaftsgesetzes hervor. Derzeit sei es fraglich, ob das Mitglied „Genossenschaft erlebt“. Dörr schlägt vor, Genossenschaftsbanken in „regionale Ökozentren“ verbunden mit Finanzdienstleistungen umzuwandeln.

Herbert Dörr ist ein ausgewiesener Kenner der Genossenschaftsorganisation, denn er war ein langjähriger Mitarbeiter im Genossenschaftsverband der Regionen. ++ (vb/mgn/12.05.23 – 067)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

Herbert Dürr
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