Dessau, 13.04.2023/intern. Zur Vermeidung von Anfechtungen von etwaig auf dem Verbandstag am 20.04.2023 gefassten Beschlüsse wird der Verbandstag des DEGP Deutsch Europäischer Genossenschaftsverband verlegt.
Erstmals übernehmen junge Mitgliedsgenossenschaften die Verbandssteuerung und fordern Vorfeld der Veranstaltung die Ablösung von Vorstand und Verbandsrat. Nachdem die Organe des DEGP bereits in der Vergangenheit alle Bemühungen der Mitgliedsgenossenschaften aktiv am digitalen Umbau ihres Verbands mitzuwirken, zielgerichtet konterkariert haben, kam es zum Eklat. Der vom Verbandsrat eingesetzte Digitalisierungsbeauftragte konnte weder einen Tätigkeitsbereich noch nennenswerte Erfolge vorweisen.
Auch aus diesem Grunde haben nicht alle Mitglieder des DEGP eine satzungsgemäße Einladung mit dazugehöriger Tagesordnung erhalten. Auf der Homepage des Verbands war lediglich ein Hinweis des Stattfindens des Verbandstages in Lingenau zu finden, allerdings ohne Veröffentlichung der Tagesordnung, dem genauen Tagungsort und der Uhrzeit, an welcher der Verbandstag beginnen soll. Es gab lediglich den Hinweis, dass die Teilnahme hieran in hybrider Form (Videoteilnahme) möglich sein solle.
Auch die notwendige Zugangsdaten gab es nicht. Eine Registrierung von Mitgliedern mit Vergabe von Login-Daten war nicht möglich.
Die bisher von den Gremien des Verbandes praktizierte umprofessionelle Vorgehensweise kann und wird von den Mitgliedsgenossenschaften nicht weiter geduldet, zumal auch noch eine massive Erhöhung der Gebühren und Verbandsbeiträge zur Diskussionen stehen. Gleichzeitig bemängelten die Mitgliedern die Erreichbarkeit ihres Verbandes und die Bearbeitungsdauer einfacher Mitgliedsanfragen.
Insgesamt fehlt es inzwischen auch beim DEGP an Transparenz. Genossenschaftliche Prüfungsverbände haben neben ihren hoheitlichen Aufgaben, den Schutz der Genossenschaftsmitglieder, auch die Interessen der ihnen angeschlossenen Genossenschaften zu vertreten.
Der DEGP wurde 1990 als PVDP (Prüfungsverband Deutscher Produktivgenossenschaften) in Sachsen-Anhalt gegründet. Der „Dessauer Verband“ mit seinen bundesweit 500 Mitgliedsgenossenschaften hat in den vergangenen Jahren Genossenschaftsgeschichte geschrieben. Im Jahr 2020 gelang es ehemaligen Verbandsratsmitgliedern den Vorstand abzuwählen. Seid dem wächst die Unzufriedenheit in der Mitgliedschaft.
