Erste Fachhochschule für Genossenschaftswesen Brasiliens

Porto Alegre, 5. Februar 2021 (geno). Seit zehn Jahren existiert in der lateinamerikanischen Großstadt Porto Alegre die Erste Fachhochschule für Genossenschaftswesen Brasiliens (ESCOOP). Diese Bildungsstätte soll die nachhaltige Entwicklung insbesondere in der Provinz Rio Grande do Sul fördern. Dort gibt es beispielsweise 123 ländliche Genossenschaften. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als doppelt so viele. Direktor der kooperativen Fakultät für Nachhaltigkeit ist Prof. Mario De Conto.Er setzt auf internationalen Informationsaustausch und fordert dazu auf, Vorschläge zur kooperativen Forschung einzureichen. „Das Thema der Plattformgenossenschaften hat das Interesse der internationalen akademischen Gemeinschaft geweckt“, so De Conto. Seine „Fakultät für Technologie und Kooperativismus“ unterhält den „Nationalen Genossenschaftlichen Lerndienst“ (Sescoop). Neben De Conto gehören zu dem Autorenteam einer der international vorgestellten Untersuchungen Camila Luconi Viana, Dieisson Pivoto, Paola Richter Londera und Carlos Alberto Oliveira. Im Mittelpunkt ihrer Analyse stehen Selbstverwaltung und demokratische Leitung in Plattformgenossenschaften und in traditionellen Kooperativen. Darüber gibt es nach Ansicht der brasilianischen Genossenschaftsforscher noch zu wenig Dokumentationen.

Gegenwärtig sind unter dem Dach der „Organizao das Cooperativas Brasilieras“ (OCB) rund 6.600 Genossenschaften des Landes versammelt. Das sind mehr als elf Millionen Genossenschaftsmitglieder in 13 Wirtschaftzweigen – allen voran Landwirtschaft, Logistik und Kreditwesen. ++ (la/mgn/05.02.21 – 016)

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