Dorfladen als sächsisches Selbsthilfeinstrument

Allgemein

Freiberg, 30. November 2020 (geno). Es ist eine Eigengründung aus Not. Zwischen Chemnitz und Freiberg in Sachsen hat sich eine Gemeinschaft gebildet, um die Versorgung mit den notwendigsten Lebensmitteln zu gewährleisten. ALDI und EDEKA hatten abgesagt, wollten nicht weil das Einzugsgebiet zu klein ist – das war der Grund für die genossenschaftliche Selbstversorgung. Typische Nahversorgungsprodukte, wie Tabakwaren, Presse, Lotto und Getränke, aber auch Waren des täglichen Bedarfs wie Backwaren, Milch, Zahnpasta, Süßwaren und regionale Fleischwaren standen in Frage. Serviceleistungen – wie Bargeldversorgung oder ein kleines Catering Angebot aber auch ausgewählte regionale Produkte dienen heue zur Sortimentsabrundung.

Das nahmen die Ureinwohner 2009 selbst in die Hand und gründeten „Unser Laden Falkenau e.G.“ 296 Falkenauer sind aktuell Mitglieder der Genossenschaft – das sind beinah jeder fünfte Einwohner. Die Mitgliedschaft kostet 50 Euro. Der Laden, der 5.000 Artikel führt, läuft. Ein existentielles soziales Problem ist gelöst.

Der Erfolg macht Mut, denn die Industrie- und Handelskammer Chemnitz überreichte am 24.07.2019 der Genossenschaft eine Ehrenurkunde über das 10 jährige Jubiläum. Alle Mitglieder der Genossenschaft und alle Einwohner von Falkenau können stolz darauf sein, dass die Idee einen eigenen Laden zu gründen und die Versorgung des Ortes in die eigenen Hände zu nehmen, richtig und erfolgreich war. Das Jahresergebnis im Jahr 2019 verzeichnet ein leichtes Minus. Ursache dafür sind die gestiegenen Personalkosten, die sich aus dem Mindestlohn ergeben und ein sich verschärfender Preiswettbewerb. Für 2020 wird dagegen wieder ein ausgeglichenes Jahresergebnis erwartet. ++ (sv/mgn/30.11.20 – 156) www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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Falkenau e.G., Freiberg, Lebensmittel, Sachsen, Selbsthilfe
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