The Bristol Cable Britische Mediengenossenschaft liefert kritischen Lokaljournalismus

Bristol/Leipzig, 1. Oktober 2020 (geno) Während Sachsen-Anhalts Medien- und Kulturminister Rainer Robra am Donnerstagabend in Leipzig bei den Mitteldeutschen Medientagen (MTM) von regionalen Mediengenossenschaften schwärmt, praktiziert das „The Bristol Cable“ auf den britischen Inseln seit einigen Jahren. Die Online-Zeitung hatte beispielsweise im vergangenen Jahr den Skandal um einen Eis-Unternehmer aufgedeckt. Die jahrelange Recherche war möglich, weil die Mediengenossenschaft von klassischen Zwängen des Nachrichtengeschäfts abweicht und einen anderen Ansatz wagt, erklärt Mitgründer Adam Cantwell Corn. Das Geschäftsmodell lässt lange und tiefgründige Recherchen zu.

„The Bristol Cable“ gehört den 2.000 Lesern. Sie sind Mitglieder und Eigentümer der Genossenschaft, dürfen auch die Themenauswahl vornehmen oder zumindest beeinflussen. Die Medienkooperative zeigt, dass sich moderner kritischer Journalismus auf lokaler Ebene umsetzen lässt. Neben der Online-Ausgabe erscheint die Genossenschaftszeitung vier Mal im Jahr als gedruckte Version gratis mit einer Auflage von 30.000 Stück. Der „Bristol Cable“ verkörpert auf dem Genossenschaftsmodell beruhenden gelebten unabhängigen Journalismus auf regionaler und lokaler Ebene. Dennoch dürfte er nicht dem Geschmack des Altmärkers Rainer Robra entsprechen. Der träumt von regionalen Mediengenossenschaften, die von einer mitteldeutschen Medienförderung profitieren sollen. „Presse und private Rundfunkunternehmen leisten in Sachsen-Anhalt auf Landes- und regionaler Ebene mit ihrer Berichterstattung neben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk besonders in Krisenzeiten einen systemrelevanten Beitrag zur sachgerechten Information und Meinungsbildung“, so Robra. ++ (me/mgn/01.10.20 – 148)

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