Kooperation

Kooperation ist Gebot der Stunde im Journalismus

Allgemein

Berlin, 21. September 2018 (geno). „Kooperation ist das Gebot der Stunde im Journalismus von heute“. Diese Generalaussage dominierte eine Fachkonferenz zum gemeinnützigen Journalismus am Freitag in Berlin. Sie stammt von dem renommierten Journalisten Harald Schumann, der sie an Ort und Stelle selbst eindrucksvoll anhand eines von ihm im Jahr 2016 begonnenen publizistischen Projekts erläutert. Es ist europaweit angelegt und hinter ihm steht ein kleines, schlagkräftiges Team von neun Journalisten aus acht Ländern Europas: Großbritannien, Polen, Frankreich, Portugal, Norwegen, Italien, Griechenland und Deutschland. Diese einzigartige Truppe, die personell über den gesamten Kontinent verteilt und stationiert ist,  agiert regelrecht dolchstoßartig. Sie enttarnt systemische Unregelmäßigkeiten, die oft in Brüssel bei der EU-Kommission ihren Ausgang nehmen, binnen kürzester Frist. Miss-Stände werden vor Ort aus erster Hand in ihren nationalen Modifikationen recherchiert. Alle Ergebnisse werden untereinander geteilt und innerhalb sehr kurzer Zeit publiziert. So gelangte an die europäische Öffentlichkeit, dass der USA-Konzern Microsoft ganz Europa zu einer medialen Kolonie gemacht hat. Darüber berichteten letztlich 30 Zeitungen, Magazine und Sendungen in 14 Sprachen und in 18 Ländern von Dezember 2016 bis September 2017 aufgrund der Recherchen des von Schumann koordinierten paneuropäischen Pilotprojekts „Investigate Europe“ (IE). Die so erzielte publizistische Effizienz und Breitenwirksamkeit, die die Wirkung konventioneller Auslandskorrespondentennetze weit in den Schatten stellt, ist unübertroffen. Sie gipfelt nach Schumanns Worten in dem Motto: Ein Mal recherchieren und dreißig Mal publizieren. Eine ähnlich schwere Publizitätswalze erzeugte IE mit seinen exklusiven Recherche-Ergebnissen über den globalen Vormarsch des Geldkonzerns Blackrock. 

Ein ähnlich kooperatives Konzept – übertragen auf das Inland – verfolgt das in Essen und Berlin  ansässige Journalistennetzwerk Correctiv. Justus von Daniels berichtet auf der Konferenz der Organisation Netzwerk Recherche über das Vorhaben. In engstem Zusammenwirken mit Lokaljournalisten sollen kritikwürdige Zustände an vielen Plätzen und in zahlreichen Regionen Deutschlands  als systemisch  identifiziert werden. Der Slogan lautet: „Lokal recherchieren und kollaborieren“. ++ (ju/mgn/21.08.18 – 189)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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