Skandinaviens „Jedermannsrecht“ äußerst dehnbar

Oslo/Berlin, 21. Februar 2020 (geno). Das sogenannte Jedermannsrecht ist uralt und regelt seit Menschengedenken die Bodennutzung in Skandinavien. Seit Anfang der 1950er Jahre gewinnt es klare Konturen und wurde im Jahr 1957 in Norwegen schriftlich als Gesetz fixiert. Darauf basieren wichtige, auf Nachhaltigkeit gegründete Bauvorhaben, berichtet die norwegische Architektin und Projektleiterin Jette Cathrin Hopp auf dem Kongress „Urbanes Wohnen 2020“ der am Freitag in Berlin beendeten Messe „bautec“. Wie weit dieses „Jedermannsrecht“ zugunsten der Bürger und Allgemeinheit dehnbar ist, verdeutlicht sie anhand eines derzeit von ihrem Team im Herzen von Oslo verwirklichten Bauvorhabens. Dort soll der ausgemusterte Gebäudekomplex des staatlichen norwegischen Fernsehens zu einem vor allem energetisch vorbildlichen Bauensemble entwickelt werden. Ziel ist ein „Begegnungs- und Gemeinschaftshaus“, das von allen Bürgern und Menschen betreten und genutzt werden darf. Es ist so konzipiert, dass es mit angepassten Aggregaten Solarenergie produziert und energetisch nicht nur autark funktioniert, sondern sogar Strom und Wärme abgeben kann.

Hopp gibt desweiteren einen Einblick dazu, wie das Jedermannsrecht, das über Skandinavien hinaus auch in Schottland und in der Schweiz konkrete Gestalt angenommen hat, auch in anderen europäischen Ländern etabliert wird. Beispielsweise in Frankreich. Im nördlichen Pariser Problembezirk soll „St. Denis Pleyel“ entstehen. Die norwegische Bauexpertin gewann mit ihrem Team den Wettbewerb „La Metropole du Grand Paris“. Das „Quartier Bas Carbone“ soll auf einer Fläche von 170.000 Quadratmeter in einen riesigen Park namens „Les Lumieres Pleyel“ umgewandelt werden, der von sozialen Interaktionen nur so strotzt. Das ist der Plan. ++ (sk/mgn/21.02.20 – 030)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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