Sparda-Genossenschaft wandelt Kinderkaufhaus in Coworking-Zentrum

Frankfurt an der Oder, 17. April 2019 (geno). Die Sparda Bank Berlin und das Beratungsunternehmen St. Oberholz haben das lange Zeit leerstehende, einstige Kinderkaufhaus in Frankfurt an der Oder zu einem sogenannten Coworking-Space umgebaut. Damit soll das noch aus der DDR-Zeit stammende Gebäude mit einem zukunftsweisenden Ansatz wiederbelebt werden.

Vor rund drei Wochen ist der Experimental-Bau eröffnet worden und steht als offene Bürogemeinschaft mit integriertem Cafe als Stätte einer modernen kooperativen Arbeitskultur zur Verfügung. Auf einer Fläche von 750 Quadratmetern können insbesondere Feiberufler, Kreative und digtale Einzelkämpfer an hochmodernen Computerarbeitsplätzen wirken, die stunden-, tage-, oder monatsweise anmietbar sind. Für Beköstigung und andere Dienstleistungen ist gesorgt. Adressaten des neuartigen Service-Zentrums sind vor allem diejenigen, die sich kein eigenes Büro leisten können oder wollen. Dass diese oft abfällig als Arbeitsnomadentum bezeichnete Tätigkeit jedoch einen enormen Zukunftstrend darstellt, beweisen insbesondere die rasant wachsenden Zahlen solcher Arbeitsplätze in großen Metropolen wie New York, London oder auch Berlin. Sogar große weltweit agierende Konzerne bemühen sich immer intensiver um derartige Coworking-Kapazitäten, weil sie für temporäre Tätigkeiten in bestimmten Städten und Regionen viel effizienter und kostengünstiger sind als langfristig über Jahre fest angemietete Gebäude und Räumlichkeiten.

Warum nun ausgerechnet eine Genossenschaftsbank sich auf ein solches fast abenteuerliches Experiment einlässt, erläutert Sparda-Bank Berlin-Vorstand Martin Laubisch: „Wir sind permanent auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, unsere Filialen anders als bisher zu nutzen“. Die Immobilie mit 750 Quadratmeter Fläche, auf die man bei der Suche nach einer Alternative zur bisherigen Filiale der Sparda-Bank in Frankfurt an der Oder gestoßen war, habe sich als zu groß erwiesen, um sich dort allein als genossenschaftliches Kreditinistitut einzumieten. Sie sei allerdings auch so interessant gewesen, dass man sie unbedingt behalten wollte. So sei die Idee entstanden, ein Gemeinschaftsprojekt mit einem anderen Dienstleister zu starten.

Das Neue an dem Konzept ist, dass sich die Sparda-Bank in das „Community Space“ quasi lautlos integriert. Zwar gibt es Räume zur anspruchsvollen Kundenberatung. Doch insgesamt werden die Mitarbeiter der Sparda-Bank Teil der Community sein. Dazu gehört, dass sie für einfache Gespräche die öffentliche Infrastruktur der neuen Filiale nutzen können. „Es ist ein Teil der neuen Offenheit, dass wir unsere Filialen für Jedermann öffnen“, so der Sparda-Vorstand. Nicht wenige Menschen, die in Berlin tätig sind, aber in Frankfurt und Umgebung leben, könnten zumindest temporär Arbeitsplätze nutzen. Das betrifft nach den Worten von Laubisch auch Mitarbeiter der Zentrale der Sparda-Bank Berlin. Mitarbeiter aus Frankfurt an der Oder und Umgebung könnten durchaus ein bis zwei Tage pro Woche dort arbeiten, anstatt den Weg in die Berliner Zentrale antreten zu müssen.

Die Berliner Sparda-Bank reagiert mit der Projektbeteiligung auf die zunehmende Digitalisierung im Privatkundengeschäft und den generellen Kulturwandel in der Arbeitswelt. Sie betrachtet diese Ausrichtung vor allem als Experimentierfeld fernab vom klassischen Filialbetrieb. Frankfurt an der Oder dient als Prototyp. Das Vorhaben an dem deutsch-polnischen Grenzfluss trägt den Titel „Hallo Blok O“. Mit der polnischen Schreibweise Blok O soll die Zusammengehörigkeit von Frankfurt und Slubice auf der polnischen Seite dokumentiert werden. ++ (gb/mgn/17.04.19 – 077)

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