Flüchtlingsgenossenschaft mit 70-Jahres-Erfolgsbilanz

Lübeck, 21. März 2019 (geno). Auf siebzig erfolgreiche Jahre blickt in diesem Jahr die Wohnungsgenossenschaft „NEUE LÜBECKER“ zurück. Sie gehört heute zu den größten Wohnungsgenossenschaften Norddeutschlands. Auf ihre Fahnen hat sie sich den Zweiklang „wirtschaftliche und ökologische Verantwortung“ geschrieben.

Es begann in der Stunde Null und sah anfangs alles andere als gut aus. Zwei Anläufe hatten die Mitglieder der satzunggebenden Versammlung im Jahr 1949 bereits gestartet, um die Wohnungsnot der vielen Flüchtlinge in Lübeck nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Gründung einer eigenen Wohnungsgenossenschaft zu lindern. Schließlich standen im Sommer 1945 nur 37.500 funktionstüchtige Wohnungen für rund 234.000 Menschen zur Verfügung. Davon waren 40 Prozent Flüchtlinge. Zwei Mal hatten die zuständigen Gremien eine Genossenschaftsgründung abgelehnt. Sie waren der Auffassung, es gebe in Lübeck schon genug Genossenschaften. Eine Flüchtlingsgenossenschaft könne nur wirtschaftlichen Schiffbruich erleiden, hieß es.

Jedoch hatten die Gründungsväter eine klare Vision, legten Details vor und warben Geld für die künftigen Bauten ein. Letztendlich wurde die Genossenschaftsgründung im dritten Anlauf genehmigt und ging am 14. November 1949 reibungslos über die Bühne. Unter Goethes Motto „Aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen“ entstanden im Jahr 1950 nach sechsmonatiger Bauzeit die ersten Häuser. Die NEUE LÜBECKER dehnte ihr Geschäftsgebiet nach und nach durch eigene Neubauten, Fusionen mit anderen Genossenschaften und Zukäufen von Wohnungsbeständen auf ganz Schleswig-Holstein aus. Nach dem DDR-Beitritt kamen Mecklenburg-Vorpommern und – dann auch – Hamburg dazu.

Krisenzeiten wurden frühzeitig als Chance zur Neuorientierung genutzt. So mündete die Ölkrise in einer Modernisierungswelle. Zudem wurden die Leerstände in den 80er Jahren zum Umbau größerer Wohnungen zu gesuchten kleinen Wohnungen genutzt. Gegenwärtig wartet eine neue Herausforderung: Die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Alte Häuser werden deshalb durch neue ersetzt oder modernisiert. Die Gebäude werden umweltfreundlicher. Erdwärme, Eisspeicherheizung, Pelletheizung und Kraft-Wärme-Kopplung finden Anwendung. Eine Art unternehmerischen Gipfelpunkt erklimmt die NEUE LÜBECKER Baugenossenschaft eGmbH im Jahr 2014, als sie die Charta des Hanse-Belt e. V. unterzeichnet. Damit gehört sie zu den 38 Unternehmen, die sich zu einer modernen Unternehmenskultur bekennen und eine wirtschaftliche Wachstumsachse Hamburg-Lübeck-Kopenhagen bilden. ++ (wg/mgn/21.03.19 – 056)

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