Gemüseanbau nach Prinzip Solidarische Landwirtschaft

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Kempten/Jena, 19. September 2018 (geno). Das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft (Solawi) präsentiert am Mittwoch in der Landwirtschaftsschule Kempten/Allgäu zwei erfolgreiche Betriebe. Es handelt sich um den Agrarhof Offenbau bei Nürnberg und den Landwirtschaftsbetrieb von Hubert Jörg in Durach. Es werden Anbau- und Kommunikationskonzepte, rechtliche und wirtschaftliche Aspekte beleuchtet und diskutiert. Veranstalter sind die Organisationen Bioland Bayern, Bio-Ring Allgäu und die Ökomodellregion Oberallgäu Kempten. 

Die Solidarische Landwirtschaft, die die Verbraucherwünsche nach Regionalität stark aufgreift, ist in Bayern bereits weit verbreitet. Andere Bundesländer und Regionen stehen erst am Anfang. Dazu zählt Thüringen, wo das Prinzip Solidarische Landwirtschaft kaum entwickelt und bekannt ist. Zu dem weniger als einem halben Dutzend Initiativen zählt das „Paradieschen“ bei Jena. Zu diesem Netzwerk gehören 32 Mitglieder, die sich gegenseitig unterstützen und auch das Risiko von Ernteausfällen gemeinsam tragen. Das funktioniert so, dass die Teilnehmer für ein Jahr im Voraus bezahlen und sich damit an den Betriebskosten der auf den Beeten und Äckern tätigen jungen Leute beteiligen. Im „Paradieschen“ ist das ein Sextett, das den Anbau von Tomaten, Kohl und vielen anderen Gemüsesorten besorgt. Es bewirtschaftet 30.000 Quadratmeter Fläche. Wenn es in diesem Jahr wegen  der langen Dürre  weniger Kohl und kleinere Möhren gibt, trägt die Verluste nicht ein einzelner Landwirt, sondern – im vorliegenden Fall – alle 32 Solawi-Mitglieder.  So verwenden sie beispielsweise bei Erbsen und Bohnen selbst gewonnnenes Saatgut für die Saison im nächsten Jahr.

Alle Mitglieder  bestimmen mit, was und wie es angebaut wird. Spezielle biologische Methoden zur Düngung und Ungezieferabwehr werden in Jena mit Eselsmist und Studentenblumen praktiziert. Bei der Solidarischen Landwirtschaft geht es nicht nur um das Produzieren von Nahrungsmitteln, sondern um die enge Verbindung zwischen Produzenten und Konsumenten. In Jena funktioniert die Organisation schon gut ebenso wie in Greußen (Kyffhäuserkreis). Zwei Neulinge wagen sich jetzt in Erfurt und im südthürinigischen Brotterode-Trusetal als „junge Pflänzchen“ ans Tageslicht. (lw/mgn/19.09.18 – 187)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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