Ed Mayo fordert Wissen über eingebürgertes genossenschaftliches Weltbild hinaus

Berlin/London, 17. Oktober 2018 (geno). Erforderlich ist, eine zurückhaltende Infragestellung zu dem eingebürgerten genossenschaftlichen Weltbild über „1844 und all das“ anzubieten. Diese Hoffnung äußert der Generalsekretär des britischen Genossenschaftsnetzwerks Co-operatives UK, Ed Mayo, im Vorwort seines in Englisch und Spanisch erschienenen, neuen Buches über die Geschichte der Genossenschaften und deren Wechselbeziehungen, auf das die jüngste Ausgabe des von der Zentralkonsum eG herausgegebenen Quartals-Periodikums „GenoSplitter“ hinweist. Der Autor bezieht sich dabei auf den kooperativen Gründungsmythos, als im Jahr 1844 Weber und Arbeiter im nordenglischen Rochdale einen Lebensmittelladen eröffneten. Dieses ungewöhnliche Unternehmen ging später als erste Genossenschaft in die Geschichte ein.

Inzwischen gibt es nach den Worten von Mayo hunderte anerkannte historische Darstellungen über genossenschaftliche Vorhaben. Dabei handele es sich um Biographien einzelner Unternehmungen oder Analysen – national oder international – von größeren genossenschaftlichen Sektoren über längere Zeiträume, die sämtlich das Jahr 1844 als gemeinsamen Bezugspunkt haben. Auch sein Buch beinhalte nur eine kurze Geschichte  über die Wurzeln der heutigen genossenschaftlichen Selbsthilfe und Hilfe auf Gegenseitigkeit. Aber – so Mayo – es gab auch schon Kooperationen vorher. Deren vollständige Geschichte, die die ungewöhnlichen Wege zusammenführt, auf denen die Werte der Selbsthilfe  und der gegenseitigen Hilfe ihre institutionellen Formen quer über die Kulturen angenommen hat, sei noch zu schreiben. Eine solche Forschungsarbeit wäre angesichts der Weite und Vielfalt der Kooperationen über die Zeiten hinweg eine Herausforderung. Auch seine Schrift verkörpere nicht mehr als eine Skizze.

Der Generalsekretär der britischen Genossenschaften Ed Mayo weist in seinem Nachrichtenblog www.edmayo.wordpress.com auf den morgigen Weltwertetag (World Values Day) hin. Weltweit gebe es Millionen von Organisationen, die von Werten geleitet werden. Zu ihnen gehörten die 2,9 Millionen Genossenschaften, die an eine gemeinsame Werte- und Grundsatzerklärung gebunden sind. Das diesjährige Kernthema sei die Sorge um die Gemeinschaft. ++ (hi/mgn/17.19.18 – 206)

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