Hamburg, den 25.Juni 2025. Mit der Meierei Genossenschaft Sarzbüttel haben wir ein Beispiel für eine kleine funktionierende Genossenschaft gefunden.
Die GenoNachrichten haben am 17.06.2025 und am 19.06.2025 über die Großfusion zwischen der DMK (bekannt unter anderem als Hersteller von Milram) und der Arla berichtet.
In diesem Zusammenhang wurde auch von der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e. V.) kritisch hinterfragt, ob die Rechtsform eG überhaupt noch für Molkereigenossenschaften geeignet ist.
Fest steht, dass die Umsetzbarkeit genossenschaftlicher Prinzipien – damit sind vor allem Transparenz, Mitbestimmung und Partizipation gemeint – stark von der Größe der Genossenschaft und ihrer Unternehmensstrategie abhängt.
Das Gegenteil einer Großgenossenschaft mit mehreren Zehntausend Mitgliedern finden wir im beschaulichen Sarzbüttel. Die 21 Mitglieder betreiben eine Meierei-Genossenschaft, in der regionale Käsespezialitäten hergestellt werden. Aber ist das wirtschaftlich zu betreiben und macht das überhaupt Sinn? Regionale Marken sind die Antwort auf internationale Marken und keine standardisierten Produkte. Sie sind eben nicht überall verfügbar und somit etwas Besonderes. Der angeschlossene Direktverkauf wird nicht nur von Einheimischen, sondern auch von Urlaubern und Ausflüglern aus dem nahegelegenen Hamburg besucht.
Aufgrund der Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel und der anhaltenden Preisgefechte im Discountsegment, ist die Käserei derzeit nicht voll ausgelastet. Aktuell werden ca. 70 % der von den 21 Mitgliedern gelieferten Rohmilch weiterverkauft. Die überschüssige Rohmilch wird an die Nordseemilch eG in Witzwort und an die DMK geliefert.
