Historisch: Genossenschaftszeitung „taz“ letztmalig als Printausgabe

Berlin, 17. Oktober 2025 (geno). Mit einer letzten werktäglichen Printausgabe stellt die „linksorientierte“ deutsche Tageszeitung „taz“ am Freitag in Berlin ihr Erscheinen ein. Zum Schluss haben jeden Tag 14.000 Käufer an Kiosken oder im Abonnement die Druckausgabe erworben und gelesen. Momentan liegt die digitale Lektüre der „taz“ bundesweit bei 60 Prozent. Diese Art der Informationsvermittlung soll den künftigen Weg der berühmten Zeitung pflastern und stabilisieren.

Tränenreich und herzzerreißend klingt der Abschied der Leser, Drucker und Redakteure von der ersten bis zur letzten Seite der Schluss-Nummer.

Auf Seite eins schildert Leserin Linda ihr Leid:“Als ich ungefähr 19 Jahre alt war – inzwischen bin ich 44 – habe ich dich abonniert. Ich stamme aus einem winzigen Dorf in Schleswig-Holstein, regionale Presse gab es bei uns zu Hause nicht, sondern eine wöchentlich erscheinende, sehr große und dicke Zeitung. Das reichte mir aber nicht – ich wollte täglich informiert werden.“ Später ist Linda nach Leipzig gezogen und hat das taz-Abo mitgenommen und weitergegeben, sogar in Gefängnisse.

Die taz-Geschichte  begann im Januar des Jahres 1978 auf dem Tunix-Kongress an der Technischen Universität Berlin in West-Berlin. Dort wurde die Gründung einer linken Tageszeitung verkündet. Am 27. September 1978 erscheint dann die erste Null-Nummer der taz. Nun ist sie Genossenschaft. Im Impressum der letzten Printausgabe für Berlin heißt es: „Die taz wird ermöglicht durch 25.098 GenossInnen, die in die Pressevielfalt investieren. ++ (zt/mgn/17.10.25 – 243)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

taz Genossenschaft
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