DDR sollte urprünglich Genossenschaftsland werden

Berlin/Dresden/Genf, 3. Oktober 2025 (geno). Die DDR sollte ursprünglich nach dem Fall der Berliner Mauer ein Land von Genossenschaften, Kooperativen und kleinen selbstverwalteten Unternehmen werden. Das ist den Positionspapieren der ostdeutschen Bürgerrechtsbewegung, der Basisdemokraten und anderer vorwärtsdenkender Gruppierungen und Personen zu entnehmen.


Sogar eine mehrtägige Konferenz des Weltkirchenrates in Genf und eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung des Freien Forscherkollektivs der Akademie der Wissenschaften sind zu einem solchen Schluss gekommen, um die DDR Wirtschaft zu reformieren und langfristig in stabile und zukunftsorientierte Fahrwasser zu bringen.

Diesen Transformationssprozess hat der „altbundesdeutsche Parteiapparat“ der Bundesrepublik Deutschland mit Hilfe von Banken und Unternehmensberatern unter Einsatz von Brachialgewalt in kürzester Frist erfolgreich verhindert. Es ging ganz einfach darum schnell Fakten zu schaffen. Die Begeisterung über die Wiedervereinigung wurde mit aktiver Schützenhilfe der sogenannten “ Blockflöten-Parteien“, die sich bereits 40 Jahre zuvor in der Volkskammer als ostdeutschem  Machtinstrument tummelten, ausgenutzt. Die westdeutsche Politelite, vor allem aber ihre „Berater im Hintergrund“ verhinderten die notwendige Transformation. Die große Chance die Volkseigenen Betriebe VEB und die PGH (Produktionsgenossensschaften des Handwerks) der DDR in Genossenschaften umzuwandeln passte nun einmal nicht in das bestehende, neoliberal geprägte Wirtschaftssystem und war somit politisch nicht gewollt. Die Rechtsform Genossenschaft passte nicht unbedingt zum Zeitgeist des vorherrschenden Raubtierkapitalismus. Mittels der „Treuhandanstalt“ wurden Tausende DDR-Betriebe stillgelegt, verkauft und von der wirtschaftlichen Landkarte getilgt. Die PGHs und VEBs wurde ein Rechtsformwechsel verordnet oder sie wurden direkt aus dem Markt genommen und abgewickelt. Die Betriebe wurden „wertberichtigt“ und das Volkseigentum umverteilt. Die Abwicklung ging so schnell und erfolgte per Federstrich auf dem Papier. Die betroffenen Werktätigen wurden zu Zuschauern degradiert. Ein Großteil der parteipoltisch ausgebildeten Funktionäre „funktionierte und arrangierte“ sich schnell mit den neuen Machthabern. Neue Seilschaften entstanden und gruppierten sich um die „Wendehälse“. Ehemalige Teilnehmer des „Runden Tisches“ und ein Staatsratsminister wurden später als Vorstände von genossenschaftlichen Prüfungsverbänden gesichtet.
Mit der Einführung der Westmark, kam nicht nur die freie Marktwirtschaft. Es veränderte sich neben dem „System der Preisfindung“ auch das komplette Wertekostüm einer Gesellschaft. Ein Großteil der als „Ossies“ bezeichneten Bevölkerung, wurde nicht nur ihre Identität, sondern auch ihre Beschäftigung geraubt.

Wie bekannt folgten eine Jahrzehnte währende Massenarbeitslosigkeit und eine „Völkerwanderung“ in den Westen. Anstatt „blühender Landschaften“ entstanden auch mehr oder weniger entvölkerte Naturschutzgebiete. ++ (gn/mgn/03.10.25 – 233)www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

Blockflöten-Parteien, Genossenschaftsland DDR
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