Hamburg, 28. April 2025 (geno). Auf der 84. Mitgliederversammlung der Pinnau Wohnungsgenossenschaft in Uetersen vollzog sich eine historische Zäsur. Sie wird in die Annalen der nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Genossenschaft eingehen, schreibt Burkhard Fuchs im „Hamburger Abendblatt“. Einen solchen Aufstand der Mitglieder, die fast alle auch die 682 Wohnungen der Pinnau bewohnen, habe es noch nie gegeben.
Nach schwerwiegenden Vorwürfen gegenüber sämtlichen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern wegen ihrer Amtsführung wurde die gesamte Führungs-Crew abgewählt.
Der Aufsichtsrat wurde komplett neu besetzt. Nun muss er innerhalb von zwei Wochen einen neuen Vorstand berufen, um die Genossenschaft handlungsfähig zu halten. Es gärte offenbar schon lange innerhalb der Mitgliedschaft bevor es zu der explosionartigen Entladung auf dem geschichtsträchtigen Tabula-Rasa-Abend gekommen ist.
Derartige Ereignisse könnten weiteren Wohnungsgenossenschaften bevorstehen, denn die inneren Strukturen vieler Wohnungsgenossenschaften zerbröckeln zusehends und der Genossenschaftscharakter verflüchtigt sich. Der demokratische Grundkonsens der Genossenschaft stirbt offensichtlich. Jetzt müssen die Selbstreinigungskräfte der betreffenden Genossenschaften geweckt werden und sich entfalten. ++ (pn/mgn/28.04.25 – 066)
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