Berlin, 4. April 2025 (geno). Der Rausschmiss missliebiger und kritischer Genossenschaftsmitglieder etabliert sich. Immer häufiger fragen Mitglieder von Genossenschaften nach, um die angeblich demokratische Grundstruktur ihrer Kooperative auf Herz und Nieren zu überprüfen. Wenn Vorstand oder Aufsichtsrat solchen Tiefenprüfungen nicht mehr gewachsen sind – aus intellektueller Unfähigkeit, wegen Bequemlichkeit oder aus kurzsichtiger Wut – tun sich oft unerforschte Abgründe auf. Ohnmachtslösungen werden ergriffen. Eine mit Brachialgewalt gegebene Antwort häuft sich: Der Rausschmiss aus der betreffenden Genossenschaft.
Das kommt immer öfter vor. Wohnungsgenossenschaften sind dafür prädestiniert: Ob in Jena, Berlin oder Hamburg – das Phänomen nimmt bizarre Formen an. In Dresden beispielsweise wurde ein kritisch nachfragendes Genossenschaftsmitglied nach mehreren Gerichtsprozessen in Anwesenheit eines polizeilichen Spezialeinsatzkommandos aus seiner Dresdener Wohnung zwangsgeräumt – also auf die Straße gesetzt. Das Opfer, das in die elterliche Wohnung in Senftenberg ausweichen musste, um überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben, erlag letztlich der fehlenden Sachkenntnis des betreffenden Genossenschaftsvorstandes. Solche regelrecht inhumanen Praktiken werden in der Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen. Sie mehren sich dennoch. Eine statistische Erfassung findet nicht statt. Um so beunruhigender ist dieses unheimliche Phänomen im Rechtsstaat Bunderepublik Deutschland. ++ (rs/mgn/04.04.25 – 054)
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