Meißen, 4. Februar 2025 (geno). Von Dezember 1967 bis Juli 1988 absolvierten 15.216 ostdeutsche Landwirte und andere Studienteilnehmer die Hochschule für Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) Meißen. Das geht aus dem Stadtlexikon hervor, das der Ehrenbürger der Stadt Meißen, Dr.-Ing. Günther Naumann, verfasst hat. In einem Gespräch mit der Redaktion GenoNachrichten weist der bald 89jährige Historiker, Bauwissenschaftler und Stadtchronist am Dienstag darauf hin, dass inzwischen fast sämtliche an der LPG-Hochschule wirkenden Lehrer, Dozenten und Naturwissenschaftler verstorben sind und Ihren Wissenschaftsschatz – ungenutzt – mit ins Grab genommen haben. Erst jüngst sei eine Gras-Experte gestorben, dessen langjährige Forschungsergebnisse heute sehr wertvoll gewesen wären. Mit Fug und Recht könne man sagen, dass in Meißen die gesamte Elite der DDR-Landwirtschaft ausgebildet worden ist.
Die LPG-Hochschule Meißen wurde am 1. September 1953 als einzige Spezialhochschule der DDR gegründet. Aufnahmebedingungen waren mindestens fünf Jahre landwirtschaftliche Tätigkeit, davon ein Jahr Genossenschaftspraxis. Die Studenten wurden von ihrer LPG zum Studium delegiert und kehrten nach Studienabschluss in der Regel ihn ihre Agrargenossenschaft zurück, übernahmen häufig deren Vorsitz oder arbeiteten als Brigadiere. Mit dem Ende der DDR im Jahr 1990 wurde diese Genossenschafts-Hochschule ersatzlos aufgelöst. ++ (ms/mgn/04.02.25 – 018)
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