Ausgliederung des Bankgeschäfts das Modell Oekogeno eG

Frankfurt am Main/Bochum, 31. August 2023 (geno). Aus der Ökobank eG wurde die Oekogeno eG, eine Energiegenossenschaft mit bundesweit 15.500 Mitgliedern. Die Ökobank, 1988 als alternatives Kreditinstitut zu den etablierten Banken gegründet, ist seit 2003 Teil der GLS Gemeinschaftsbank eG. Nach der Ausgliederung des Bankgeschäfts, der Umfirmierung und der Änderung des Geschäftszwecks hat die neue Oekogeno eG jedoch keine Banklizenz mehr.Es geht also doch. Die als Ökobank gegründete Genossenschaft wurde nicht aufgelöst. Sie besteht bis heute unter dem Namen Oekogeno eG weiter. Diese Entscheidung, ihre Genossenschaft mit einem anderen Geschäftszweck weiterzuführen wurde von den Mitgliedern getroffen.

Die Oekogeno eG konzentriert sich auf erneuerbare Energien und hat zwölf Solarfonds und einen Windfonds aufgelegt. Inzwischen engagiert sie sich auch im genossenschaftlichen Wohnungsbau. Zentrale Themen sind hier Mieterstrom, Blockheizkraftwerke und Energieeffizienz. Das in vielerlei Hinsicht wegweisende Konzept besteht darin, dass der von Oekogeno gestellte Vorstand Quartiere entwickelt und den Grundstückskauf finanziert. Die Mieter werden Genossenschaftsmitglieder. Ihre Einlage beträgt zwischen 15 und 17 Prozent des Kapitals. Auch Förderer können Genossen werden. Es werden projektbezogene Nachrangdarlehen angeboten. Hinzu kommt Fremdkapital von Banken. Die Gründungsphase dauert rund zwei Jahre. Dann zieht die Oekogeno eG ihr Kapital bis auf einen Anteil zurück und investiert in das nächste Projekt. Derzeit werden auf diese Weise fünf Projekte mit einem Gesamtvolumen von 40 Mio.€ unterstützt.
Somit wurde bereits vor 20 Jahren bewiesen, dass die Ausgliederung des Bankgeschäfts als ernsthafte Alternative zu einer Fusion anzusehen ist. Voraussetzung ist allerdings, dass Vorstand und Aufsichtsrat ihre Mitglieder auch über die im Umwandlungsgesetz aufgezeigten Alternativen informieren.

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27 ++ (gl/mgn/31.08.23 – 112)

Umwandlungsgesetz
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2 Kommentare.

  • Hermann S. aus D.
    3. September 2023 17:29

    Vertreter und Mitglieder von Genossenschaftsbanken leiden unter dem Symptom des „betreuten Denkens“ und haben keine eigene Meinung mehr.

    Im genossenschaftlichen Bankwesen in Deutschland kann sich erst etwas ändern, wenn Mitglieder und Vertreter erkennen, wie sehr sie bei Fusionen über den Tisch gezogen werden, ist, dass sie ihren eigenen Kopf benutzen und nicht das nachplappern, was ihnen andere eingetrichtert haben.

    Erst wenn sie durch eigenes Nachdenken erkennen, was eine Genossenschaft wirklich ist, können sie nicht mehr, wie bisher, manipuliert werden.

    Nur dann kann sich im Genossenschaftswesen etwas ändern.

  • Damit haben wir doch einen Beweis, dass die Auflösung unserer Genossenschaften, die Löschung im Genossenschaftsregister und die Übertragung des Vermögens unserer Genossenschaft an die neue Raiffeisenbank MEHR gar nicht notwendig war und wir vom Vorstand hintergangen wurden

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