Berlin/Washington, 5. September 2022 (geno). „Die USA sind mit mehr als 29.000 Genossenschaften und Kooperativen, die etwa 120 Millionen Mitglieder zählen und mehr als 850.000 Menschen beschäftigen, eines der genossenschaftsreichsten Länder der Welt.“ Das stellt der Berliner Genossenschaftsexperte und Soziologe Wolfgang Fabricius in einem gerade im Marburger Büchner-Verlag erschienenen Buch fest. Laut Angaben des „National Center for Employee Ownership“ seien in den USA durch ihre Teilnahme an Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen etwa 13,6 Millionen Beschäftigte Miteigentümer von Betrieben. Das gesamte in diesen Programmen angelegte Belegschaftsvermögen übersteige 900 Milliarden US-Dollar.
Zu den älteren Genossenschaften in Madison ist „Natures Bakery“. Sie wurde 1970 von einer kleinen Gruppe von Frauen gegründet, die in einem großen vom „Edgewood College“ gespendeten Ofen zu backen begannen. Das Geschäft der Genossenschaft floriert seitdem durch stetiges Verbessern der Mitgliederverwaltung und Arbeitsorganisation. So können die Mitgliederin in die Bäckerei investieren.
Der US-Bundesstaat Wisconsin gilt als genossenschaftliche Hochburg. Dort gibt es rund 850 Genossenschaften und Kooperativen mit 425.000 Mitgliedern. Sie steuern knapp 4,5 Milliarden US-Dollar zur Wirtschaft bei. Zudem unterhält die University of Wisconsin einen der größten Fachbereiche, der sich der Förderung und Erforschung von Genossenschaften und Kooperativen in den USA widmet.
USA-Genossenschaften wenden sich insbesondere der Bioproduktion zu. Grund für diesen Trend ist das wachsende Misstrauen gegenüber gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln und dem Einsatz von Chemikalien. Außerdem gibt es im Sektor alternativer Energien wie Biokraftstoffe, Windkraft und Solarenergie immer mehr genossenschaftliche Unternehmen. ++ (us/mgn/05.09.22 – 136)
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