Unternehmensnachfolge in Genossenschaft – online Info Workshop

Vorweg ein Workers Buy out unterscheidet sich nur unwesentlich vom Management Buy out. Beim genossenschaftlich organisierten Buy out steht es jedoch auch allen Arbeitnehmern frei sich an Ihrem Betrieb zu beteiligen.
Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen und direkten Reaktionen auf unseren Beitrag zum Thema Workers Buy out bietet igenos, die Interessenvertretung der Genossenschaftsmitglieder im Rahmen der Patenschaft mit dem DEGP (Deutsch-Europäischer-Genossenschafts und Prüfungsverband)  und dem  MMW-CoopGo Bundesverband  digitale Workshops zum Thema  Unternehmensnachfolge in Genossenschaft an.  Die Technik wird von der Deutschen Datenschutzgenossenschaft und der Hostsharing eG zur Verfügung gestellt. Die Projektleitung übernimmt die Arbeitsgruppe CoopGo im DEGP. 

Das bereits 2019 im gemeinsamen Projekt WBO-Brandenburg an Deutsche Gesetzgebung angepasstes Konzept wurde von den südtiroler Partnern   SOPHIA in Kooperation mit dem Südtiroler Genossenschaftsverband coopbund ALTO ADIGE entwickelt. „Corona bedingt“ stehen die Inhalte jetzt auch digital, als Workshop Format zur Verfügung. Für CoopGo ist Digitalisierung kein Selbstzweck sondern ein Mittel zu Zweck – der Mensch und die Mitgliederförderung weiterhin im Mittelpunkt. Ein digitaler Einführungsworkshop dauert 90 Minuten und kann auch in einer verlängerten Mittagspause durchgeführt werden. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Kleinunternehmen bis zu 30 Mitarbeitern.

Worum geht es? Die Unternehmensnachfolge ist ein komplexer und vielschichtiger Vorgang. Durch den demografischen Wandel und die damit verbundene Knappheit an jüngeren Unternehmerpersönlichkeiten stehen in den nächsten Jahren voraussichtlich eine große Anzahl von Eigentümer*innen vor der Frage: „Wer übernimmt meinen Betrieb?“
Den nachstehenden Text haben wir direkt von SOPHIA übernommen – das vom  coopbund  ALTO ADIGE SÜDTIROL haben wir als download verlinkt. Der nachstehende Text wurde  von SOPHIA übernommen:

„Da eine Übergabe innerhalb der Familie oder ein Verkauf an Dritte aus unterschiedlichen Gründen nicht immer möglich ist, möchten wir hier ein Nachfolgemodell präsentieren, das aus dem eigenen Unternehmen hervorgehen kann, das Workers BuyOut.Seit rund 30 Jahren findet die Übergabe des Unternehmens an die eigene Belegschaf erfolgreich in Europa Anwendung. Die Belegschaft gründet dafür eine eingetragene Genossenschaft. Die Genossenschaft kauft das Unternehmen und die Mitarbeiter*innen führen es gemeinsam als Miteigentümer*innen weiter. Deshalb wird diese Form auch Mitarbeiter*innen, Arbeitnehmer*innen-Genossenschaft bzw. international als Workers BuyOut, kurz WBO, bezeichnet.Eine Genossenschaft ist eine Unternehmensform, bei der die Mitglieder Miteigentümer*innen eines unabhängigen Unternehmens sind, das selbstständig von den Mitgliedern geführt wird. Sie legen gemeinsam fest, wer das Unternehmen als Vorstand leitet und in Form eines Aufsichtsrats kontrolliert und entscheiden über die Unternehmensstrategie. Zur Gründung bedarf es mindestens 3 Mitglieder, die Geschäftsanteile erwerben. Jedes Mitglied verfügt, unabhängig von der Anzahl der erworbenen Anteile, über genau eine Stimme.Die Gründungsmitglieder geben sich eine Satzung und legen gemeinsam die Art ihrer Tätigkeit und ihren Förderzweck fest. Eine Genossenschaft ist die einzige Unternehmensform, die ihre Mitglieder laut Gesetz fördern muss. In der hier beschriebenen Form kann ein Förderzweck z.B. die Sicherung der Arbeitsplätze der Mitglieder sein.“

Jede Unternehmensnachfolge ist ein hochindividueller Prozess. Die große Herausforderung bei einer Betriebsübergabe liegt darin, eine zum Unternehmen passende Nachfolge zu finden.

Eine genossenschaftliche Nachfolgelösung bietet für die Zukunft des Unternehmens einige wesentliche Vorteile. Führt die Belegschaft das Unternehmen gemeinsam weiter, bleiben nicht nur Lebenswerk, Unternehmenswerte und Arbeitsplätze erhalten, sondern auch vorhandenes Know-how und die Kontinuität im Unternehmen, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen die Besonderheiten des Betriebes, der Kunden und Lieferanten. Die in der Belegschaft vorhandenen Qualifikationen und Berufsbilder werden sogar aufgewertet, weil als Folge der genossenschaftlichen Übernahme aus erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nunmehr engagierte Mitglieder des Nachfolgeunternehmens werden, die als Miteigentümerinnen und Miteigentümern auch Führungskompetenzen entwickeln und Gesamtverantwortung übernehmen können. Und nicht zuletzt bleibt das Unternehmen der Region erhalten.

Die GenoNachrichten berichten in der Reihe: „von unseren Nachbarn lernen“ regelmäßig aus der Genossenschaftsszene Südtirol. Die gemeinsame Sprache und die deckungsgleichen genossenschaftlichen Werte erleichtern den Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe. Für den südtiroler Genossenschaftsverband sind die vom ICA entwickelten, weltweit gültigen, genossenschaftlichen Wertvorstellungen eine Selbstverständlichkeit. Diese Werte werden auch von den deutschen CoopGo Genossenschaften vorgelebt. Die von SOPHIA im Auftrag des Arbeitsunterlagen des coopbund  ALTO ADIGE SÜDTIROL entwickelten Unterlagen stehen hier zum downoad bereit. Seminartermine für das CoopGo Deutschland Workshop Format können direkt über den Veranstalter igenos.de gebucht werden.

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