Sonderkonditionen bei lizenzfreier Stromproduktion türkischer Genossenschaften

Ankara/Ulm, 17. August 2017 (geno). In der Türkei nimmt die lizenzfreie Produktion von Elektrizität zu. Sie ist nur für solche Anlagen gestattet, deren Kapazität unter einem Megawatt (MW) liegt. Seit mehr als einem Jahr gelten für Genossenschaften jedoch Sonderkonditionen. Sie betreffen – in Abhängigkeit von der Zahl der Genossenschaftsmitglieder – für bis zu fünf Anlagen pro Genossenschaft. Das geht aus einer Information des Türkei-Kompetenzzentrums der Industrie- und Handelskammer Ulm hervor.

Nach Angaben der türkischen Regulierungsbehörde für den Energiemarkt (CEPDK) beliefen sich die lizenzfreien Stromerzeugungskapazitäten des Landes am Jahresende 2016 auf insgesamt 395 MW. Die Mehrheit entfällt auf Photovoltaikanlagen mit 321 MW. Bei den anderen handelt es sich um Biomasse-, Wind-, Wasser- und Ergaskraftwerke. Auf Regionen bezogen sind die meisten lizenzfreien Stromproduktionskapazitäten mit 75,6 MW in der zentralanatolischen Provinz Kayseri installiert. Es folgen die Provinzen Konya (57,5 MW), Ankara (28,7 MW), Denizli (26,7 MW) und Antalya (26,4 MW).

Statistiken zufolge gibt es in der Türkei 60.000 Genossenschaften. Davon sind 38.000 im Bereich Wohnungsbau und Wohnungswirtschaft sowie 12.000 im Agrarsektor. ++ (tk/mgn/17.08.17 – 165)

www.genonachrichten.wordpress.com, www.genossenschaftsnachrichten.wordpress.com, www.genossenschaftswelt.de, e-mail: 133mgn@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

Ergänzung:  Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung.  Die landwirtschaftliche Struktur in der Türkei wird von Familienbetrieben dominiert, deren Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Vergleich gering ist. Zur Stärkung dieser Kleinbetriebe, zur Förderung der notwendigen Modernisierung und Marktanpassung und zur Entwicklung des ländlichen Raums werden Genossenschaften als ein wesentliches Organisationsmodell angesehen.

Gegenwärtig bestehen in der Türkei rund 13.000 landwirtschaftlichen Primärgenossenschaften, die in 145 Regionalunionen, 8 Zentralverbänden und einem Nationalen Genossenschaftsverband organisiert sind. Historisch bedingt weisen viele dieser Genossenschaften Schwächen im Management auf, die einer zielgerichteten und effizienten Förderung ihrer Mitglieder und deren Ausrichtung auf Marktgegebenheiten entgegenstehen.

Mit dem Verbandskooperationsprojekt sollen ausgewählte türkische zentrale und regionale Spartenorganisationen landwirtschaftlicher Genossenschaften gestärkt, das Angebot von Dienstleistungen für die Mitglieder der Primärgenossenschaften verbessert und so das Interesse der Mitglieder an den Genossenschaften gefördert werden.

 

Agrarsektor, Ankara, Biomasse, Elektrizität, Energiewirtschaft, Erdgas, Genossenschaften, IHK Ulm, Konya, Photovoltaik, Regulierungsbehörde für den Energiemarkt, Türkei, Türkei-Kompetenzzentrum, Wasserkraft, Windenergie, Wohnungswirtschaft
Jetzt Spenden! Das Spendenformular wird von betterplace.org bereit gestellt.