Prosumtion schafft Gegentrend zu enteignender Globalisierung

Freiburg i. Br, 5. Dezember 2016 (geno). Durch Globalisierung schleichend enteignet zu werden, scheint ein unabwendbares Faktum zu sein. Wie diese Entwicklung im Lebensmittelsektor rückabgewickelt werden kann, wird in einem neuen Buch vom Genossenschaftsexperten Burghard Flieger in einem neuen Buch untersucht. Unter dem etwas sperrigen Titel „Prosumentenkooperation. Geschichte, Struktur und Entwicklungschancen gemeinschaftsorientierten Wirtschaftens in der Ernährungswirtschaft am Beispiel der Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften“ will der Autor Mut machen, um genossenschaftliches und nachhaltiges Wirtschaften stärker in der Lebenswirklichkeit der Menschen zu etablieren. Er ermuntert dazu, die sogenannte Prosumentenidee weiter zu verfolgen und umzusetzen.

Der von dem in diesem Jahr verstorbenen US-amerikanischen Futurologen Alvin Toffler im Jahre 1980 mit seiner Schrift „Die dritte Welle“ in die Sprachwelt eingeführte, noch sehr junge Begriff des Prosumenten soll Personen charakterisieren, die gleichzeitig sowohl Konsument – also Verbraucher – als auch Produzent – also Hersteller – des von ihnen verwendeten Erzeugnisses sind. Zum besseren Verständnis könnte das auf einen konkreten Vorgang heruntergebrochen und beschrieben werden, indem ein  Vergleich aus dem Schrebergarten angestellt wird. Wer also Salat, Gurken und anderes Gemüse in seinem eigenen Kleingarten anbaut, erntet und dann auch selbst verzehrt ist untrüglich ein Prosument. Solche Art der einfachen Selbstversorgung auf die Gemeinschaft sowie auf andere Wirtschafts- und Lebensbereiche auszudehnen, ist nach Ansicht von Flieger sehr zukunftsträchtig. Er schreibt: „Indem Menschen Produktion und Konsumtion durch kollektives Handeln miteinander verbinden und aufeinander abstimmen, ergeben sich vielfältige Perspektiven für eine stärkere Souveränität bei der Erzeugung und Nutzung von Lebensmitteln.“  ++ (pl/mgn/05.12.16)

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Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27 e-mail: 133mgn@gmail.com

Der Freiburger Soziologe und Genossenschaftsberater Dr. Burghard Flieger verwies auch auf das “wachsende Bedürfnis nach nicht-profitorientierten Wirtschaftsformen”.  In den kleinen Einheiten seien die Genossenschaftsprinzipien direkter und spürbarer umzusetzen als in großen. Sie pflegten den Solidargedanken mehr als die Großorganisationen unter den Genossenschaften. Weitere Informationen in den Genonachrichten vom 17.02.17  ++ (gv/mgn/17.02.17 – 035)