Berlin, 10. Mai 2016 (geno). Mit bitteren und abfälligen Worten redet der aus Niedersachsen stammende Ralf Thies über den Käufer des schönsten deutschen Kaufhauses – des 1913 in Görlitz fertiggestellten Jugendstilkaufhauses. Die „Heuschrecke“ habe die 2013 gegründete Kaufhaus-Genossenschaft „Zum Strauss“ eG in einem reinem monetären Überbietungswettbewerb ausgestochen und zur Strecke gebracht. Die 6.000 Quadratmeter umfassende traditionsreiche Handelseinrichtung soll nun KaDeO heißen – im bewussten verbalen Kontrast zum KaDeWe. Der Investor ist der Mediziner Prof. Winfried Stöcker, der in der Oberlausitz geboren ist, zu Zeiten des Kalten Krieges nach Westdeutschland emigrierte und in Lübeck das Medizin-Unternehmen Euroimmun betreibt. Er will in das Haus 20 Millionen Euro investieren. Seine Kaufsumme für das denkmalgeschützte Juwel ist nicht bekannt, kiegt aber gewiss weit höher als das Gebot der Genossenschafter. Sie hatten bereits 127 Mitglieder gewonnen, die bereits 327.000 Euro zusammengetragen hatten. Nach den Worten ihres Aufsichtsratsvorsitzenden Thies waren diese Gelder als direkte Einzahlungen bereits eingegangen, auf einem Notaranderkonto mit „Netz und doppeltem Boden“ gesichert oder durch feste Zusagen garantiert. Da der eigentliche Gründungszeck der Genossenschaft verloren gegangen war, wurde „zum Strauss“ eG zum 31. März 2014 aufgelöst. ++ (kg/mgn/10.05.16 – 110)
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