Düstere Prognose: Ohne Agrargenossenschaft Ranzig „stirbt das Dorf komplett“

Fürstenwalde/Berlin, 20. Januar 2016 (geno). Die Milchindustrie – also Molkereien, milchverarbeitendende Unternehmen und Zulieferer haben versäumt, innovativ zu sein. Diese Feststellung traf der Vorstand der Agrargenossenschaft  Ranzig im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree, Frank Groß, gegenüber der „Berliner Zeitung“ am Mittwoch. Es sei nachlässig, dass Käse und Joghurt aus Deutschland international nie als Besonderheit angepriesen und so zum Export-Schlager aufgebaut worden sind. In Konsequenz dessen hätten Brandenburgs Landwirte im vergangenen Jahr ihre Bestände um rund 3.000 Kühe reduziert. Viehhaltung verursache hohe Kosten: Futtermittel, Stallungen, Mitarbeiter, laufende Kredite.

Die 46 Mitglieder zählende Agrargenossenschaft Ranzig hat 90 Beschäftigte. Der Jahresumsatz beträgt etwa sieben Millionen Euro. Neben 680 Milchkühen befinden sich in ihrem Tierbestand 120 Schweine und Sauen. Das Fleisch aus der Schweinezucht wird direkt vertrieben. Damit werden die Verluste des Milchgeschäfts abgefedert. Dennoch besteht nach den Worten von Groß existenzielle Gefahr für die Genossenschaft. Im vergangenen Jahr habe jede Kuh ein Minus von 1.000 Euro eingebracht.  Gehe es so weiter, seien die Folgen eklatant. „Wir sind der größte Arbeitgeber in der ländlichen Region. Wenn es uns nicht mehr gibt, stirbt das Dorf komplett“ lautet Groß‘ düstere Prognose. ++ (ag/mgn/20.01.16 – 013)

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