War das Raiffeisenjahr ein Eigentor?

Friedrich Wilhelm Raiffeisen war 2018  in aller Munde. Dazu hat maßgeblich die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft  beigetragen. In politischen Foren und unzählige Interviews wurden die Werte von Raiffeisen propagiert.
Raiffeisen,  der im Raiffeisenjahr 2018 als Pappkamerad in jeder Volksbank und in jedem Raiffeisenlagerbetrieb  zugegen war,  erinnerte  an eine armselige Schießbudenfigur.   Zeitgemäßes Marketing funktioniert anders.

Wer war die Zielgruppe dieser Kampagne und wurde die Zielguppe  involviert? Was hat das Raiffeisenjahr wirklich gebracht.  Gab vielleicht es eine spontane Gründungswelle neuer Genossenschaften? Nein,  Raiffeisen wurde auch noch als Antisemit entlarvt.  In weiteren Fachveröffentlichungen wurde die Unteilbarkeit des Genossenschaftsvermögens in Frage gestellt oder die missbräuchliche Nutzung des Rechtsmantels der eingetragenen eG thematisiert.  Die Grundsatzfrage, ob der genossenschaftliche Förderauftrag wirklich abstrakt und unbestimmt ist, wurde anhand der Bundestagsdrucksache V/3500 für die Bankgenossenschaften eindeutig geklärt. Mit dem Konzept der Geno-Rente wurde dem genossenschaftliche organisierten Bankensystem eine neue Existenzberechtigung bescheinigt.

Raiffeisen war in aller Munde. Aber unser Deutsches Genossenschaftssystem hat sich  von Raiffeisen weit entfernt und wird darum europaweit mitleidig belächelt.

In keinem Land der Welt gibt es  vergleichbar aufgeblasene  Verbandsstrukturen mit einer dermaßen peinlichen Geschichte.
Ein staatliches Prüfungsmonopol, die Zwangsmitgliedschaft in einem Genossenschaftsverband, als sichere Einnahmequelle oder  das seit 1934 bewährte Führerprinzip in dem übergeordnete, genossenschaftliche Ziele voran stehen in die Mitgliederinteressen keinerlei Beachtung  mehr finden.

Auch 2019 wissen mehr  als 80% aller Genossenschaftsmitglieder  nicht was eine Mitgliedschaft in einer Genossenschaft überhaupt für das Mitglied bedeutet. Ist das vielleicht so gewollt?

Wer als Genossenschaftsmitglied  nicht weiß wie eine Genossenschaft funktioniert stellt auch keine Ansprüche und mischt sich nicht ein. Das soll sich künftig ändern.

Um die Genossenschaftsidee voranzutreiben, brauchen wir einen Neuanfang. Dazu gehören selbstverwaltete Genossenschaftsverbände, die sich als  Interessengemeinschaft der Mitglieder verstehen. Eine coopgo Bewegung und ein Genossenschaftsparlament in dem die Mitglieder entscheiden und eine vorsichtige Wende in Politik und Gesellschaft in Richtung Kooperations- und  WeQ-Gesellschaft.  

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