VierViertel-Genossenschaft stiftet städtebauliche Identität

Allgemein

Mettmann, 19. Januar 2018 (geno). Die Bürgergenossenschaft „VierViertel“ in Mettmann geht über den Geschäftsbetrieb einer üblichen Immobiliengenossenschaft hinaus, weil sie identitätsstiftende Infrastrukturen in einem Viertel entwickelt. Das tut sie seit einem halben Jahrzehnt in dem seit 50 Jahren im Aufbau befindlichen Stadtteil Mettmann-Süd. Der Grundstücksverkauf durch die Stadt, die das Gelände von einem Bauern erworben hat, fand 1968 statt. Es entstand ein reines Wohngebiet aus der Retorte. Zuvor gab es nur einige verstreut gelegene Einzelgebäude, einige davon geschichtsträchtig. Genossenschaftsvorsitzender Dr. Peter Feyen nennt und erläutert Beispiele. Sein Interesse gilt insbesondere dem Hof Hellenbroke, der 1372 erstmals erwähnt wird, und dem im 15. Jahrhundert von der Familie Gogreve erbaute Schloss Hellenbruch. Er war Amtmann von Düsseldorf und ein guter Freund des Humanisten und Gelehrten Konrad Heresbach.

Natürlich werden diese historischen Orte in der Ausstellung gezeigt und erläutert, die in diesem Jubiläumsjahr von der Genossenschaft erstellt und gezeigt wird. Feyen hat ein 1,3 Quadratmeter großes Schlossmodell im Maßstab 1 : 160 gebaut.  Nach seinen Worten hat man sich dabei vor allem an der Karte des Urkatasters und der Skizze der noch vorhandenen Ruine orientiert. Verbürgte Quellen gebe es allerdings bisher nicht. Der Baustil entspreche beispieweise den heutigen Schlössern Unterbach und Nobbendorf. Neben dem Modell sollen noch etwa 150 alte Fotos und Gemälde in der Exposition platziert werden.

Gewiss werden in der Ausstellung auch die Leistungen der Genossenschaft in den fünf Jahren ihres Bestehens präsentiert werden. „Vier Viertel für Mettmann“ folgt keinem Standardmodell. Das Konzept, das auf den Säulen Wohnen, Kommerz, Kultur und Erholung sowie Zusammenleben ruht, ist ein eigenständiger und emanzipatorischer Ansatz. Dabei werden die Grenzen kommunaler Möglichkeiten und gedeckelter Landesfördermittel im Auge behalten. Mit diesen Einschränkungen und mit Unterstützung ortsansässiger Handwerksbetriebe werden Häuser und Höfe der Altstadt, die Overthoff’schen Höfe und andere ungenutzte Gebäude Schritt für Schritt revitalisiert. Die Genossenschaft initiiert Maßnahmen der Stadterneuerung und der Stadtgestaltung. Vor ihr liegen noch zahlreiche Projekte, die generationsübergreifende Lösungen verlangen. ++ (st/mgn/19.01.18 – 015)

http://www.genonachrichten.wordpress.com, http://www.genossenschaftsnachrichten.wordpress.com, http://www.genossenschaftswelt.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mg), tel. 0176 / 26 00 60 27

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