Lindner fühlt sich in Genossenschaften resozialisiert – Zentrales Raiffeisen-Fest in Mainz

Berlin, 2. Februar 2018 (geno). Auf dem Jahresempfang der deutschen Genossenschaften 2018 wurde am Donnerstagabend in Berlin anlässlich des diesjährigen 200. Geburtstages des Genossenschaftspioniers Friedrich Wilhelm Raiffeisen offiziell das Raiffeisen-Jahr 2018 eröffnet. Die zentrale Festveranstaltung findet am 30. März 2018 im Schloss Mainz statt, teilte Werner Böhnke, Präsident der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, mit.

Als Gastredner des Jahresempfangs trat der Vorsitzende der Freien Demokratischen Partei (FDP), Christian Lindner, auf. Niemals zuvor sei für ihn so denkbar gewesen, „vor Genossinnen und Genossen“ zu sprechen. „Ich erlebe meine Resozialisierung“, erklärte der begabte Rhetoriker ohne Manuskript in freier Rede. Die Genossenschaftsbewegung habe nachdrücklich bewiesen, jenseits von Staat und Großkapital Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Er äußerte sich zu einigen Themenfeldern der gegenwärtigen  gesellschaftlichen Auseinandersetzung. So sei ein Diskurs über das Wettbewerbskartellrecht entbrannt. Es müsse modernisiert werden. Darüber sei bereits bei den Jamaika-Sondierungen gesprochen worden. Am Beispiel von Energiegenossenschaften lasse sich der Konflikt verdeutlichen. Die genossenschaftliche Idee von der Bürgerenergie dürfe nicht von großen Konzernen missbraucht werden. Die Vielfalt der Akteure müsse erhalten bleiben. Derzeit ist nach Auffassung von Lindner zu befürchten, dass neue Transfermechanismen etabliert werden. Das helfe in Europa nicht den Macrons, sondern den Berlusconis. Parallel werde gerade viel in Europa angelegtes amerikanisches Kapital repatriiert. Nicht nur weltpolitisch und ökonomisch stehe Deutschland vor einer Zeitenwende. Integration sei kein Automatismus. „Wir müssen von Kanada lernen“, so der FDP-Vorsitzende. Für einen Einwanderer gelte: „Du darfst kommen, wenn die Regeln eingehalten werden. Angesichts einer sich abzeichenden großen Regierungskoalition zwischen CDU/CSU und der SPD käme es jetzt darauf an, aus der politischen Mitte heraus, den Genossenschaften eine Chance zu geben. ++ (rf/mgn/02.02.18 – 025)

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