Freitag, den 27.06.2025. Die CoopGo Arbeitsgruppe: „nawi-saar – nachhaltig wirken im Saarland“ plant Anfang 2026 eine Studienreise nach Hann.Münden um die dort gut etablierte Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt eG näher kennenzulernen.
Da sich das Saarland in einem umfassenden Prozess der Umgestaltung befindet, will die CoopGo Projektgruppe nawi-saar interessierten Bürgerinnen und Bürgern drei unterschiedliche Bürgergenossenschaften vorstellen.
Eine davon ist die Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt eG. Diese wurde während einer spektakulären Stadtmarketing Aktion im Rahmen des inzwischen überregional bekannten Festival DKKD ( DenkmalKunst – KunstDenkmal ) in 2013 von 176 Freunden und Förderern der Fachwerkstadt gegründet. Die Genossenschaft war ein Nebenprodukt, da die Rechtsform passte.

Heute hat die Genossenschaft mehr als 400 Mitglieder, weitere erhaltungswürdige Fachwerkhäuser wurden aufgekauft und weitgehend in Eigenarbeit renoviert . In zwei Objekten betreibt die Genossenschaft eigene Ladengeschäfte , die unterschiedliche Zielgruppen bedienen und in die Kategorie nachhaltige „Upcycling“ fallen.

Die Geschäfte werden von der Genossenschaft in Eigenregie geführt, auch um den Leerstand im Stadtbild proaktiv zu begegnen. Laut Vorstand Bernd Demandt bietet die Bürgergenossenschaft ihren älteren Mitgliedern quasi ein zweites Berufsleben mit geregelten Arbeitszeiten, Aufgaben und festen Kompetenzbereichen. Gemeinsame Mahlzeiten runden das vielseitige Genossenschaftsleben ab.
Die unter Senioren verbreitete Vereinsamung und Langeweile wird hier durch spürbare Nestwärme, ein echtes Gemeinschaftsgefühl, soziale Kontakte und Anerkennung ersetzt. Viele dieser Leistungen werden von den Mitgliedern ehrenamtlich erbracht. Eine gesellschaftlich sinnvolle Freizeitbeschäftigung die offensichtlich mit Lebensfreude verbunden ist.
Das Projektteam nawi-saar befasst sich im Rahmen eines von der EU geförderten Projekt mit dem Thema „nachhaltig wirken“ . Es geht darum die Akzeptanz am Gemeinwohl orientierter, nachhaltiger Bürgerprojekte zu fördern. Dazu zählen auch Bürger- und Sozialgenossenschaften, die beitragen die UN Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die Studienfahrt soll dazu beitragen die sozialen Interaktionen und deren gesamtgesellschaftliche Bedeutung zu verstehen, zu lernen und bei Neugründungen neuer Bürgerinitiativen unterstützend mitzuwirken.