Corona setzt Medien-Genossenschaften unter Druck

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Zürich/Köln, 24. November 2020 (geno). „Wir gehören niemandem – aber Ihnen ein bisschen. Mit einer Mitgliedschaft werden Sie auch Genossenschafter und damit Verleger in der ‚Republik'“. So wirbt das am 14. Januar 2018 in Zürich von sechs Journalisten gegründete Schweizer Online-Magazin. Das sei ohne Risiko, jedoch mit Einblick und Einfluss verbunden. Denn: „Wir erklären, was wir tun – und Sie können mitentscheiden.“ Leser bestimmen also, nicht Verleger.

Bis zu Beginn der Corona-Krise funktionierte das Genossenschaftsmodell, das dem holländischen, im Jahr 2013 aus der Taufe gehobenen Magazin „De Correspondent“ nachgebildet wurde und für dessen Funktionieren die 15.000 Genossenschafter jeweils 60 Euro pro Jahr Mitgliedsbeitrag bezahlen. Dann kam die Schweizer Kopie eines genossenschaftlichen unabhängigen Journalismus aus Amsterdam ins Wanken. Das Züricher Unternehmen teilte mit, dass es mangels finanzieller Mittel nicht über März 2020 weitermachen könne. Mindestens 1,5 Millionen Schweizer Franken (CHF) fehlten. Der Hilferuf wirkte. Am 17. März wurde das Erreichen des Ziels verkündet. Die Retter, die pro Jahr 240 CHF oder pro Monat 22 CHF als Mitgliedsbeitrag zahlen, traten noch rechtzeitig auf den Plan.

Nicht so viel Glück hat ein deutsches kooperatives Pendent namens „Krautreporter„. Seine ebenfalls durch Corona verursachte kritische Lage bessert sich nicht. Statt Licht am Horizont, gibt es gegenwärtig nur Hoffnung. ++ (me/mgn/24.11.20 – 152)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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